Bochum-Wattenscheid. Krokusse, Tulpen und Anemonen sollen schon bald auf einem Bochumer Friedhof blühen. Kita-Kinder haben dafür 1500 Blumenzwiebeln gepflanzt.

255 verschiedene Schmetterlingsarten gibt es schon jetzt auf dem Evangelischen Friedhof in Westenfeld, das hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (Bund) nachgewiesen. Bald könnten es deutlich mehr werden, denn die Kita-Kinder aus dem Evangelischen Familienzentrum Harkortstraße gleich nebenan haben stattliche 1500 Zwiebeln gepflanzt. Rund um das Urnenfeld sollen frühjahrsblühenden Blumen wachsen – und so vielleicht auch die Anzahl der Schmetterlinge.

Mit einem Bollerwagen voller Blumenzwiebeln und Gartengeräte hat Friedhofsverwalter Holger Sense die Kinder abgeholt. Der für die Aktion ausgesuchte Platz ist der „Garten der Hoffnung“, so wird das zweite eigens gestaltete Urnenfeld mit 55 Plätzen genannt.

Kita-Kinder bringen Urnenfeld in Bochum-Wattenscheid zum blühen

Krokusse, Tulpen und Anemonen sollen schon im nächsten Jahr rund um die Einfassung des Urnenfeldes wachsen und blühen, um für weitere Biodiversität zu sorgen. Der Friedhof in Westenfeld inzwischen schon als Beispiel für andere Anlagen, weil er als grüne Oase mitten in der Stadt liegt und von Wohnbebauung, Schulen, einer Hauptstraße und der Autobahn A 40 eingefasst wird.

Luna (5) hält auf dem Friedhof Westenfeld Blumenzwiebeln in den Händen.
Luna (5) hält auf dem Friedhof Westenfeld Blumenzwiebeln in den Händen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Ein paar Schmetterlinge waren bei der Pflanz-Aktion übrigens schon zu sehen – wenn auch keine echten, sondern selbst gebastelte. Sie finden ihren Platz in der Johannes-Kapelle des Friedhofs finden. „Dort wird zu Allerheiligen am 1. November, 16.30 Uhr, auch die katholische Nachbargemeinde erstmals eine Andacht abhalten“, berichtete Sense.

Gemeinde plant Gesprächsangebote auf Bochumer Friedhof

Auf dem Friedhof an der Westenfelder Straße sollen unter Umständen ab dem nächsten Jahr auch sogenannte „Thermoskannen-Gespräche“ stattfinden können, wie es sie ähnlich auf anderen Friedhöfen bereits gibt. „Das soll Angehörigen oder Besuchern die Möglichkeit zur Trauerbewältigung im Gespräch bieten und außerdem den Friedhof als Ort der Hoffnung, der Erinnerung und immer stärker auch für das Leben erfahrbar machen“, lädt die Gemeinde ein.

Weitere Informationen zum Thema Artenvielfalt auf dem Friedhof gibt es auch unter www.bund-bochum.de/artenvielfalt-auf-dem-ev-friedhof-wattenscheid-westenfeld