Bochum. Nach den Beschwerden von Besuchern der Märchenspiele in Bochum über die Eingangskontrollen auch bei Kindern herrscht viel Redebedarf.

Durchwachsen fällt die Bilanz von Volksbühne Wattenscheid und Kolpingspielschar Höntrop nach den diesjährigen Märchenspielen auf der Freilichtbühne aus. Einhelliges Lob gab es für die liebevolle Ausarbeitung der Stücke, "Der Zauberer von Oz" und "Pinocchio", aber Beschwerden über das "Drumherum", sprich: Die Hausordnung.

"Die Maßstäbe, die an andere Spielorte und andere Veranstaltungen gelegt werden, passen nicht zu unseren Familienaufführungen", unterstreicht Daniel Guta aus Sicht der Volksbühne. Grundsätzlich müsse für Sicherheit Sorge getragen werden, aber man dürfe auch nicht von einem Szenario ausgehen, bei dem "militante Großmütter mit Schirmen bewaffnet ihre Enkel zum Flaschenwerfen anspornen".

Änderungen gefordert in Bochum

Im Gespräch mit dem städtischen Kulturbüro Bochum will er die Juckepunkte ansprechen und möglichst klären. Es könne ja auch nicht sein, dass beim Eintritt für vier Euro die Cateringpreise derart hoch angesetzt würden.

Auch Elke Schlott für die Kolpingspielschar findet die Umsetzung der Hausordnung teils übertrieben. Es dürfe nicht angehen, dass Seniorinnen ihren Schirm am Einlass abgeben müssten, den sie als Gehhilfe benötigten: "Megaunglücklich", kommentiert sie.

Auslegung der Regeln für Kinderstücke in Wattenscheid prüfen

Dass ein Besucher eine Halbliterflasche nach der Kontrolle am Eingang zurücklassen musste, sich aber eine neue beim Catering holen sollte, sei schon eher beschämend.

Darüber müsse mit der Bochumer Veranstaltungs-Gesellschaft geredet werden, um das Security-Personal entsprechend anzuweisen, was bei diesen Familien-Veranstaltungen geduldet werden sollte. "Erst 'mal hoffen wir aber, möglichst schon 2024 die Märchen wieder auf unserer Waldbühne im Südpark spielen zu können", unterstreicht sie.

Die Bochumer Veranstaltungs-GmbH (BOVG) als Veranstalter erklärte: "Taschenkontrollen bei Veranstaltungen in Versammlungsstätten dienen in erster Linie der Sicherheit aller Beteiligten. Die Preisgestaltung der Speisen und Getränke vor Ort obliegt dem jeweiligen Gastronomen und war unseres Erachtens durchaus als moderat einzustufen", so Janina Schulzki, Leitung Kommunikation.