Wattenscheid-Westenfeld. Das „Watt’n Zirkus“-Team zeigt mit „Memories“ am Freitag eine beeindruckende Show. So lief die 25. Gala in der Halle in Bochum-Wattenscheid.
Es hat als Schulprojekt begonnen und ist seit 31 Jahren ein Garant für Spannung und Begeisterung vor ausverkauftem Haus. „Watt’n Zirkus“ liefert mit „Memories“ seine inzwischen 25. Gala-Veranstaltung ab und zeigt in einem Mix aus alten und neuen Zirkusnummern, beeindruckender Licht-Technik und spektakulärer Akrobatik eine Show, die mit Fug und Recht stolz machen kann.
- Hier gibt es viele Fotos von der Gala am Freitag: Zur Bildergalerie
70 Kinder und Jugendliche ist das Akrobatik-Team stark, noch einmal 30 bis 40 sind im Hintergrund für die Technik und die Requisiten zuständig und es sind vor allem neben den aktuellen Schülerinnen und Schülern der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule wieder jede Menge Ehemalige. Zirkusdirektor Jürgen Furmaniak, längst auch ehemaliger Lehrer, sagt: „Das ist unglaublich. Manche nehmen sich eine Woche unbezahlten Urlaub für den Aufbau.“
Plakate und Video-Schnipsel von 25. Gala-Veranstaltungen von „Watt’n Zirkus“
Immerhin gut drei Kilometer Kabel hat die Crew der MSM-Eventtechnik unter Andre Schatz wieder verlegt, die über 90 Fenster abgeklebt und verdunkelt, 80 Strahler aufgebaut und 207 verschiedene Lichtbilder programmiert. Vielleicht wichtig für die Stammgäste: Auch der Förderturm aus der Kulisse der letzten Show mit dem prägnanten Namen „Zurück!“ (aus der Corona-Zwangspause) ist sicher eingelagert und soll wiederkommen.
Artisten mit Schutzengel
Eine Schrecksekunde erlebten die Zuschauer und das „Watt’n Zirkus“-Team schon bei der ersten Nummer der Gala-Veranstaltung: Einer der jugendlichen Parkour-Artisten blieb nach dem Anlauf auf das erste Hindernis auf der Matte liegen und hielt sich den Knöchel. Die Nummer wurde nur kurz unterbrochen, das Ensemble hielt sich an das alte Motto „The show must go on“ und setzte das Programm fort.
Zirkusdirektor Jürgen Furmaniak konnte alle schnell beruhigen. Nach kurzer Behandlung durch den Schulsanitätsdienst war der junge Akrobat schon bei der folgenden Trampolin-Nummer wieder dabei.
Er ist diesmal einem etwas veränderten Aufbau gewichen, durch den die Leinwände mit dem Manegenlicht besser zusammenwirken können. Die Geschichte und Geschichten aus 25. Gala-Vorstellungen fassen sie zirkusreif zusammen, mit alten Plakaten an der Tür zum Foyer und in einem filmischen „Flashback“ auf den Leinwänden – und sogar mit Bildern eines Direktors mit vollem, dunklen Haar, das heute zum Jubiläum schon eher silbrig schimmert.
Sogar die Musik ist diesmal retro
Sogar die Musik haben sie tief aus der Mottenkiste geholt: Bei der wiederbelebten Boxer-Nummer in Zeitlupe schmettert erst „Eye of the tiger“ aus der Rocky-Filmreihe, dann sogar noch die Titelmelodie aus „Bonanza“, herrlich retro. Die flimmerte immerhin von 1959 bis 1973 über die Mattscheibe.
Das „Watt’n Zirkus“-Ensemble pflegt seine beliebtesten Nummern und präsentiert sie außerdem noch neu. So gibt es in der Luftakrobatik das Vertikal-Netz neben der Nummer mit dem Vertikal-Tuch, begeisterten die BMX-Radakrobaten beim Seilspringen, und vor allem taucht die Badewanne aus der geradezu legendären Bodenakrobatik-Vorführung wieder auf.
Parkour, wirbelnde Diabolos und Ringe, Einradfahren, die Air-Track-Matten, schon Markenzeichen von „Watt’n Zirkus“, die die Manege einmal quer füllen, um der Truppe genügend Flugbahn zu bieten, es ist alles wieder dabei. Die jungen Showtalente und etwas älteren „Zirkus-Hasen“ können verdient im Applaus baden.