Bochum-Wattenscheid. Der SEK-Einsatz am frühen Donnerstag in Bochum-Wattenscheid sorgt für Aufregung. Einsatzort war an der Hochstraße 12 in der City.

Gegen 5.40 Uhr schlug das SEK am frühen Donnerstagmorgen überraschend zu an der Hochstraße 12 in der Wattenscheider City: Eine Person wurde dort vorläufig festgenommen, so Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli von der Staatsanwaltschaft Hagen, „zuständig deshalb, weil die Opfer aus Hagen waren“. Es gehe um den „Vorwurf der versuchten schweren räuberischen Erpressung“. Die Ermittlungen dauern an.

SEK schlägt auch in Bochum-Wattenscheid zu

Ein Blick auf den Ort der Festnahme in Bochum-Wattenscheid wenige Stunden später: Menschen klopfen gegen 12 Uhr an die Fensterscheiben der Dönerbude des Mehrfamilienhauses an der Hochstraße 12, doch niemand öffnet. Ratlose Gesichter, einige Personen laufen aufgeregt weiter, unterhalten sich. Es herrscht zur Mittagszeit bereits reger Betrieb an dieser Geschäftsmeile an der Hochstraße in Wattenscheid, das Sortiment reicht von Bekleidungs- bis Imbissläden.

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Der „Orient-Shop“ daneben, ebenfalls im Erdgeschoss der Hochstraße 12 gelegen, hatte längst geöffnet, der Angestellte erinnert sich genau, was hier am frühen Donnerstag ablief: „Ich bin gegen 5.40 Uhr wie immer der erste, der hier in der Umgebung öffnet“, sagt er. „Plötzlich war die Polizei da, ich solle aber keine Angst haben. Denn es gehe ja um einen Einsatz im ersten Obergeschoss des Hauses.“ Er wirkt trotz des nicht alltäglichen Polizei-Zugriffes in diesem Haus äußerlich sehr ruhig nach dem SEK-Einsatz erst wenige Stunden zuvor, bedient weiterhin freundlich und gelassen alle Kunden. „Das Geschäft hier läuft wie gewohnt weiter, wir haben ja damit nichts zu tun“, betont er.

SEK-Einsatz am frühen Donnerstag an der Hochstraße in Wattenscheid-Mitte. Ein Mann wurde in Handschellen aus der Wohnung geführt.
SEK-Einsatz am frühen Donnerstag an der Hochstraße in Wattenscheid-Mitte. Ein Mann wurde in Handschellen aus der Wohnung geführt. © Alex Talash | Alex Talash

Staatsanwaltschaft: Schwere räuberische Erpressung

Zum Ort des SEK-Einsatzes: Eine Familie mit mehreren Angehörigen lebt in der Wohnung in der Hochstraße 12, heißt es von Nachbarn. Überrascht von dem SEK-Einsatz waren wohl alle Hausbewohner, die hier an der Ecke unweit des August-Bebel-Platzes in Wattenscheid-Mitte wohnen. Vor dem Haus steht eine große, schwarze Mercedes-Limousine mit Wuppertaler Kennzeichen.

SEK stürmt Wohnung in Bochum

Gegen 6 Uhr morgens verschaffte sich das SEK und die Polizei Hagen gewaltsam Zutritt zu mehreren Wohnungen in Bochum und Wuppertal, vier Personen wurden dabei vorläufig festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll ein Hagener von den Beschuldigten um Geld und Waren erpresst worden sein. Anschließend wurde unter anderem ein Mann in Handschellen aus der Wattenscheider Wohnung an der Hochstraße geführt. Ermittler durchsuchten die Wohnung und stellten Beweismittel sicher. Weitere Details will die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht nennen.

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Ermittlungen der Polizei laufen

„Eine ausführliche Pressemitteilung dazu gibt es am Freitag“, erklärt Oberstaatsanwalt Pauli aus Hagen auf Nachfrage dieser Redaktion. Zum kulturellen Hintergrund der festgenommenen Personen wolle er erstmal keine Angaben machen, sagt er außerdem am Donnerstagmittag auf Nachfrage dieser Redaktion.