Höntrop. Die Motive beim Wagenbau für den Rosenmontagszug bei den Gänsereitern haben die Krisen zum Thema. Diesmal sollen die Wagen wieder auf die Straße
Es herrscht Vorfreude auf den Karneval in Wattenscheid. Die Höntroper Gänsereiter brennen darauf, ihre aufwendigen Motivwagen beim Umzug wieder auf die Straße zu bringen. Vor zwei Jahren war der Wagenbau zwar auch gestartet, aber die Motive wurden im letzten Jahr nur an einigen Stellen im Stadtteil präsentiert: Ein „stiller“ Karneval im Corona-Lockdown.
Königin endlich auch mit Ehrentitel
Außerdem konnten die Blaukittel nun endlich auch Königin Anja I. Hautkappe an der Seite von König Lothar I. Behm ihren Ehrentitel verleihen. Sie wird als „die Einzigartige“ in die Chroniken eingehen.
Das Paar gab traditionell zum Start des Wagenbaus auch sein Votum für die Motive ab. Sieben Entwürfe standen zur Auswahl, wobei die Crew der Aktiven, die nun die drei Gefährte gestaltet, unter Umständen sogar Figuren wiederverwenden kann. Fertig gestaltete Gänse und ein Pferd stehen noch praktisch ungenutzt in der Halle vom letzten Mal.
Entwürfe kreisen um die „Preis-Deckelei“
Die Skizzen kreisten diesmal um die aktuellen Krisen, und die Stimmabgabe zeigte schnell Favoriten. Es ging um den Ukraine-Krieg, das 425-jährige Bestehen der Gänsereiter, die hohen Energiepreise und die „Deckelei“ durch die Regierung.
Jeweils etwa einen Monat rechnen die Wagenbauer nun pro Gefährt. Zunächst muss ein Trag-Gerüst auf die Wagen gezimmert werden, dann die Form aus Draht gestaltet, mit Unmengen Zeitungspapier beklebt und farbig gestaltet werden. Der Kleber, so sind sie sicher, hält auch bei Regen zumindest einige Zeit durch.
„Wildgänse“ sind wieder mit dabei
Auch die Nachwuchsabteilung „Wildgänse“ baut wieder ihren Motiv-Anhänger. Und auch bei ihnen sind es die „schlechten Nachrichten“ der letzten Zeit - und die „Inflation beim Taschengeld“. Die Jugend gestaltet schon zum 16. Male ihren eigenen Beitrag und schreibt damit ihre eigene Erfolgsgeschichte.