Wattenscheid. Die Stadt Bochum hat die Umgestaltungspläne für den Bahnhof Wattenscheid vorgestellt. Doch es gibt weiterhin Kritik.
Was wird aus dem Bahnhof Wattenscheid samt Umfeld? Diese Frage stellen sich viele Bürger angesichts der Planungen, die jetzt offenbar auf der Zielgeraden angelangt sind. Aber weiterhin viele offene Fragen hinterlassen.
Bahnhof Wattenscheid im Fokus
Die Stadt Bochum sagt dazu: „Die Planungen für den Wattenscheider Bahnhof, den Vorplatz und sein Umfeld schreiten weiter voran.“ Zu den aktuellen städtebaulichen Entwürfen konnten Bürger kürzlich bei einer Zwischenpräsentation in der Ex-Gaststätte Charivari im WAT-Bahnhof, bei einer Ausstellung im Rathaus Wattenscheid und in einer Online-Umfrage ein Feedback äußern. Und im Mai hatten Interessierte Ideen zur Neugestaltung des Bahnhofs Wattenscheid beim Beteiligungsformat „Marktplatz der Ideen“ eingebracht.
Wunsch nach mehr Grün
„Die Wünsche nach mehr Grün oder Gastronomie am Bahnhof sind auch bereits in die aktuellen Entwürfe eingeflossen”, so Projektleiterin Loredana Puls vom Amt für Stadtplanung und Wohnen der Stadt Bochum. „Uns ist wichtig, die Bürger weiterhin bei den Planungen mit einzubeziehen. Ihre Impulse sind sehr hilfreich für das Projekt.“ Kürzere Wege zwischen Bussen und Zügen, Bushaltestellen unmittelbar am Bahnhofsvorplatz sowie eine barrierearme und grüne Gestaltung: Diese und weitere Wünsche für den „Bahnhof+“ standen für die Bürger bei der Zwischenpräsentation im Vordergrund. Hier konnten sie nicht nur erneut ihre Anregungen aktiv mit einbringen, sondern auch an einer wichtigen Entscheidung teilnehmen: Wird das Bahnhofsgebäude modernisiert oder neu gebaut?
Da gehen die Meinungen aber auseinander bei den beiden Varianten. Das Begleitgremium des Projekts, bestehend aus Bürgern, Bezirksbürgermeister Herzog, Vertretern der Stadt Bochum sowie Mitgliedern verschiedener Ausschüsse, spricht sich jedoch für den Neubau aus. Jens Bücker von NRW.Urban meint: „Das bisherige Gebäude zu erhalten, wäre sehr teuer und gibt den Planern nur wenig Freiraum zur Neugestaltung.“
Fragen zum Bahnhof Wattenscheid
Neben dem Neubau soll außerdem ein Gebäude entstehen, das Raum für Büros und andere Nutzungen bietet. „Viele Bürger stehen einem Hochhaus eher kritisch gegenüber. Doch ein solches Gebäude muss für Investierende wirtschaftlich sein, daher planen wir jetzt mit einer Mindesthöhe vom 20 Metern. Die letztendliche Höhe des Gebäudes wird auf die Anforderungen der späteren Investorinnen und Investoren abgestimmt“, so Jens Bücker weiter. Die Ergebnisse aus der Zwischenpräsentation werden laut Stadt Bochum „nun in die städtebaulichen Entwürfe eingearbeitet und die neuen Pläne inklusive des Neubaus bis Ende Oktober fertiggestellt – dann tagt das Begleitgremium wieder“. Für die Sitzung fertige jedes der beteiligten Architekturbüros je einen Entwurf an, aus dem das Gremium einen Favoriten auswählt. Diese werden anschließend erneut öffentlich ausgestellt.
Die Bürger sollen laut Stadt Bochum weiter am Ball bleiben: „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr zu zwei intensiven und sehr bereichernden Beteiligungsformaten einladen konnten. Bei der kommenden Ausstellung der Entwürfe geben wir den Bürgern noch einmal die Chance, den favorisierten Entwurf zu sehen, bevor auf seiner Grundlage der Bebauungsplan aufgestellt wird“, so Loredana Puls. Wann und wo die neuen Entwürfe zu sehen sind, werde rechtzeitig bekannt gegeben.