Wattenscheid-Günnigfeld. Im Volkspark Wattenscheid wird der Spielplatz mit Bergbau-Motiven umgestaltet. Aus der Wunschliste der Kinder und Eltern wird eine konkrete Form.
Eine besondere Premiere soll mit etwas Glück schon im Frühjahr 2023 im Volkspark in Günnigfeld anstehen: Der erste Themenspielplatz der Stadt soll dort entstehen. Der jetzige Platz wird umfangreich überholt und mit neuen Geräten ausgestattet.
In Bochum liefert der Bergbau die Motive
Der Bergbau wird Pate stehen, und das gar nicht so weit entfernt vom Kinderbergwerk „Zeche Knirps“ am Malakowturm der Zeche Hannover. Auch im Volkspark soll ein Förderturm im Zentrum stehen, ein sechs Meter hoher, germaniagrüner, oft gewünschter Spiel-Förderturm, der auf verschieden Ebenen zum Begehen, Klettern und Rutschen in einer hohen Röhrenrutsche auf vier Metern und einer Kleinkindrutsche auf einem Meter Podesthöhe einlädt.
Für die „Wunschliste“ hatte das Landschafts-Architektenbüro zu einer Befragung am Spielplatz eingeladen, die auch im Regen gut besucht war.
Viele Anmerkungen
Die Bürgerbeteiligung an den Tischtennisplatten im Volkspark Günnigfeld über zwei Stunden am 24. Mai wurde protokolliert. Erfasst wurden insgesamt 14 Beiträge „ich mag“, sechs Beiträge „ich mag nicht“ und 58 Beiträge „ich wünsche mir“. Bei Mehrfachnennungen fasste das Landschafts-Architekturbüro Müller & Tegtmeier zusammen.
Auf der Positiv-Liste rund um den Spielplatz stehen die Schaukel, der Park an sich, Stöcke zum Spielen, Kletterbäume, die große Wiese zum Fußballspielen, der Hügel, der Berg mit Abfahrt und die Rutsche.
Negativ bewertet wurden lange Wachstumszeiten, bis der Rasen fertig ist, Hundekot, Müll, das Trampolin, dass das Karussell entfernt wurde und der Sand (Fallschutz), „da kann man nicht gut buddeln“.
Eine Gurtbrücke soll nach der nun vorgestellten Planung diesen Spielturm mit dem beliebten Hügel im Park verbinden, sozusagen „Alt und Neu“ vernetzen. Die Steintreppe und auch die Hangrutsche am Hügel werden überarbeitet und sinnvoll auf die neuen Spielelemente abgestimmt. Zusätzlich wird es am Rand des Hügels einen Stolleneingang in originalgetreuer Stollen-Zimmerung geben, in den Schienen hineinführen und auf dem ein Rungenwagen aus Stahl fährt.
Ein regelrechter „Erlebnisweg“ in Form eines Flözes soll zum Stollen führen, er wird aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, darunter rundes, geflammtes Holzpflaster, schwarze Holzhäcksel, Schieferplatten. Auf einem weiteren Flözweg aus Gummigranulat als Fallschutzmaterial wird ein Trampolinparcours gebaut. Die fünf und drei Meter langen Sprungelemente werden mit Rollstuhlrampen ausgestattet.
Auf dem Günnigfelder Spielplatz gibt es bald Fossilien
Ein neuer Steinkohle-Kletter-Urwald aus geschwärzten Stämmen und Steinen wird im Sandspielbereich zum Balancieren an Seilen und über Netze einladen. Für kleinere Kinder wird die Sandspielstation überholt. Ein Fossilienfund in Form einer Platte mit eingearbeiteten Fossilien aus der Karbon-Vorzeit kann hier erforscht werden.
Auch wird ein für Rollstühle geeignetes, steinernes Sandpodest mit einer Riesenlibellen-Gravur sowie ein Liegebrett, das auch Kindern mit Einschränkungen Kontakt zum Sand ermöglicht, in den Sandspielbereich eingebaut. Eine neue Doppelschaukel mit Schaukel- sowie Kleinkindersitz ergänzen das Spielangebot im Sandbereich. Ein Grubenpferd aus Holz steht dann noch auf dem Rasen zum Spielen bereit.
Kiwi-Pflanzen für Schatten und zum Naschen
Die prägnante Pergola-Konstruktion wird aufgearbeitet und bleibt als Aufenthaltsbereich erhalten, während die maroden Betonblöcke entfernt werden. Der Spielplatz bekommt viele Sitzmöglichkeiten unter der Pergola als Modul-Banksystem mit unterschiedlich langen Sitzreihen. Die zwei längsten Elemente sind etwa sechs Meter lang.
Schatten (und Früchte) sollen Kiwi-Kletterpflanzen geben. Ein Wurzel-Stammbaum soll von unten mit Solar-Bodenstrahlern die Kulisse bilden.
Fünf neue Bäume, voreiszeitliche Baumnachfahren, die als standfeste Klimabäume gelten, werden als Schattenspender gepflanzt. Eine Drehscheibe soll als bewegtes Spielelement das Wackelnetz ersetzen.
Mit rund 300.000 Euro liegen die Planungskosten im Rahmen der angesetzten Kosten, je nach Lieferzeit des Herstellers kann im Frühjahr/Sommer 2023 gebaut werden.