Bochum-Eppendorf. Nachbarn haben beherzt eingegriffen: So wurde eine 69-Jährige bei dem Wohnungsbrand in Bochum-Eppendorf rechtzeitig aus ihrer Wohnung gerettet.
Auch am Tag danach hält sich der Brandgeruch im Hausflur am Lilienweg in Wattenscheid-Eppendorf. Die Bewohner müssen weiterhin erstmal verarbeiten, was hier am Vortag passiert ist. Ein Feuer war in der untersten Wohnung ausgebrochen, Anwohner griffen beherzt ein – und retteten damit wohl das Leben der 69-jährigen Bewohnerin.
Bewohner greifen in Bochum-Eppendorf beherzt ein
„Wir sind alle froh, dass es so ausgegangen ist, es hätte womöglich schlimmer enden können“, sagen Jörg (59) und Andrea (64). Sie hatten den Warnton des Rauchmelders in der darunter liegenden Wohnung gehört. „Zuerst wussten wir nicht, woher das Geräusch kommt“, so der 59-Jährige. Als er zum Fenster und Balkon ging, um nachzuschauen, „sahen wir Qualm aus der darunter liegenden Wohnung aufsteigen.“ Nachbarn standen schon auf der Wiese, hatten ebenfalls den Rauch bemerkt. Zügig wurde die Feuerwehr alarmiert.
Anwohner und Feuerwehr Bochum schnell zur Stelle
„Wir haben einen Zweitschlüssel der Wohnung darunter, den die Seniorin uns für Notfälle gegeben hat.“ Damit öffneten sie schnell die Tür der Brandwohnung – dichter Qualm kam ihnen entgegen. „Wir sind rein, aber es war kaum auszuhalten.“ Mit einem feuchten Tuch vor der Nase reißt Jörg Schulte die Balkontür und Fenster auf, entfernt die glimmenden Sachen, will die Seniorin schnell aus der Wohnung bringen. „Die Feuerwehr war dann ruckzuck da.“
Auch interessant
Dank an aufmerksame Hausbewohner
Die Bilanz von Feuerwehrsprecher Andreas Wrobel: „Die aufmerksamen Hausbewohner sind ihrer pflegebedürftigen Nachbarin zügig zu Hilfe gekommen und konnten damit Schlimmeres verhindern.“ Um 18.35 Uhr war der Notruf bei der Leitstelle der Feuerwehr zum Wohnungsbrand eingegangen – „und dass sich dort auch noch eine Person befinden müsse“, so der Feuerwehrsprecher. Da sich zu diesem Zeitpunkt die Einsatzfahrzeuge der zuständigen Feuer- und Rettungswache Wattenscheid fast alle im Einsatz befanden, seien sofort die Helfer der Innenstadtwache und aus Werne alarmiert worden. „Beim Eintreffen der ersten Kräfte konnte die Meldung schnell bestätigt werden. Rauch stand zu diesem Zeitpunkt nicht nur in der Wohnung der pflegebedürftigen Mieterin, sondern auch im Treppenraum.“
Frau wurde rasch aus Gefahrenbereich gebracht
Mit der Hilfe eines weiteren Hausbewohners, so die Feuerwehr, konnte die pflegebedürftige Frau aus dem Brandzimmer zunächst in den Flur und damit aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich gebracht werden. „Der jetzt eingetroffene Atemschutztrupp der Feuerwehr vollendete die begonnene Rettung der Nachbarn und konnte die Frau aus dem Hause in den sicheren Bereich bringen“, so Andreas Wrobel.
In der Wohnung der Mieterin hat sich laut Feuerwehr „ein Pflegeartikel aus Zellstoff in unmittelbarer Nähe zu ihrem Sauerstoffgerät entzündet und zu der starken Verrauchung in der Wohnung geführt“. Der Brand selbst war schnell gelöscht, mit einem Hochleistungslüfter wurde die Wohnung vom Brandrauch befreit. Die Bewohnerin wurde nach einer ersten Untersuchung durch das ebenso alarmierte Rettungsdienstpersonal und die Notärztin zur stationären Aufnahme in eine Bochumer Klinik transportiert. Und Wrobel weiter: „Die couragierten Nachbarn wurden ebenso untersucht und mit einer leichten Rauchgasvergiftung in andere Kliniken transportiert.“ Allen drei Helfern ging es am Tag danach schon besser. Am Einsatz waren 49 Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr beteiligt. Der Einsatz war gegen 19.45 Uhr beendet.
Auch interessant
Bewohner haben zügig reagiert
„Das ist ein richtiger Schock, so etwas miterlebt zu haben. Schnell reagieren und helfen, das ist wichtig“, sagt Jörg Schulte. Er hofft, dass alles gut ausgeht. „Natürlich muss man dann auch umschalten können und Positives erleben“, freut er sich, wie immer live bei den Heimspielen von Borussia Dortmund dabei zu sein. Wie jetzt zum Bundesliga-Auftakt gegen Leverkusen.