Bochum-Wattenscheid. Am 24. Juni wird das Fördergerüst über Schacht 4 wieder strahlen. Die Wattenscheider Kulturnacht taucht aus der Corona-Zwangspause wieder auf.
Industriekultur in Reinform wird die Wattenscheider Kulturnacht am Freitag, 24. Juni, spektakulär in Szene setzen. Das sichtbare Zeichen wird das Schachtgerüst auf dem Areal der Zeche Holland sein, das „Lichtwechsel Ruhr“ einmal mehr farbig anstrahlen wird. Denn bei dieser inzwischen 13. Auflage der Kulturnacht ist zum ersten Male das Gelände unter dem stählernen Wahrzeichen an der Emil-Weitz-Straße einer der Schauplätze neben dem Kernbereich Wattenscheids.
Vielfältiges Programm zum 13. Mal in Bochum-Wattenscheid
Nach einer digitalen Fassung im vergangenen Jahr unter Corona-Bedingungen bespielt die Kulturnacht wieder in Präsenz die Hellwegstadt.
Es geht los vor der Alten Kirche am Markt um 17.45 Uhr mit der Eröffnung von Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog und einem Anspiel des Ensembles „Frech wie Blech“. In der Kirche wird dann gleich groß aufgefahren, Georges Bizets Oper „Carmen“ spielt die VHS Bochum „brandgefährlich und äußerst unterhaltsam“ in der evangelischen Kirche um 18 Uhr.
Hommage an Heinz Erhardt
In der Propsteikirche St. Gertrud singt ab 19 Uhr die Junge Chorgemeinschaft Wattenscheid, parallel ist in der Stadtteilbücherei im Gertrudis-Center eine Hommage an Heinz Erhardt geplant. Titel: „Niemals geht man so ganz“.
Den Part übernimmt Roland von Rauxel, bekannt unter anderem aus der Comödie Bochum. Er verbindet dabei etliche der bekanntesten Gedichte des großen Komikers mit biografischen Einsprengseln. Der Schauspieler und Sprecher zahlreicher Hörspiele verspricht damit einen humorvollen und gleichzeitig informativen, unterhaltsamen Abend.
Improvisationstheater bieten die „DelikatEssen“ im Gemeindezentrum an der Alten Kirche als „Kontakt-Aufnahmen“ ebenfalls um 19 Uhr. Ins Freie locken Davul & Zurna ab 20 Uhr und präsentieren auf der Strecke zwischen dem Alten Markt und dem Holland-Zechengelände orientalische Musik.
Die Entwicklung der „Feldmarken“
Um 20 Uhr beginnt unter dem Schachtgerüst die Musikschule mit der Rockband „Unerhört“ mit Rock, Pop und viel Gefühl. Artistik und Show steuern am Schachtgerüst zur selben Zeit die Jugendlichen von „Watt’n Zirkus“ bei, parallel geht es in der Stadtteilbücherei mit dem Stadtarchiv zurück in die Geschichte, nämlich die der Großzeche und des Verbundbergwerks Holland sowie um die städtebauliche Entwicklung der Westfeldmark. Als profunder Kenner referiert Andreas Halwer, ehemaliger Stadtarchivar, der eine Reihe historischer Bilder ausgegraben hat.
Odyssee: Musik der Metropolen
Im Wattenscheider Kulturkalender gehört zu den festen Terminen im Sommer auch das Odyssee-Festival auf der Freilichtbühne am Stadtgarten. Den Auftakt macht am Samstag, 16. Juli, „Makatumbe meets Mariama & Vieux“ mit dem kunterbunten Mix aus Cumbia, Reggae und Hip Hop über Balkan bis zu Techno des Quartetts Makatumbe, das auf die senegalesische Formation Mariama & Vieux trifft, auch in einem gemeinsamen Auftritt.Die weiteren Stationen: 23. Juli, Isa Nova, vier experimentierfreudigen Musikerinnen, die sich von slawischer Folklore inspiriert fühlen, aber dem futuristischen Avantgarde-Punk treu bleiben.Schließlich kommen am 30. Juli die Tsaziken, einem quirligen Ensemble mit Witz, Tempo und widerspenstigen Texten.Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, der Eintritt traditionell frei.
Das Jugendkulturprojekt X-Vision Ruhr entert dann die Bühne unter dem Fördergerüst um 21 Uhr mit einer bunten Mischung aus Tanz, Hip Hop und rockiger Bandmusik. Den Ausklang übernimmt gegen 22 Uhr das Kollektiv „Karmakind“, präsentiert erstmals vom Forum GemI, Gemeinsam für Integration, mit elektronischer Musik und „tanzbaren Sets“.
Veranstalter der Kulturnacht ist das Centrum Cultur der Awo am August-Bebel-Platz.
Sein Grußwort schließt Kulturdezernent Dietmar Dieckmann mit dem Wunsch einer „unvergessliche Nacht in Wattenscheid“.