Wattenscheid/Köln. Patrick Joswig stand für die Serie „Strafe“ vor der Kamera. Eine intensive Rolle inklusive Stunts verlangt ihm körperlich und mental viel ab.

Seit über 25 Jahren steht Schauspieler Patrick Joswig vor der Kamera. Der gebürtige Wattenscheider spielte zahlreiche Rollen in Fernseh-Produktionen („Tatort“, „Die Auserwählten“, „Pastewka“, „Großstadtrevier“) und war mehrfach im Kino („Das weiße Rauschen“, „Junges Licht“) zu sehen. Für „Strafe“ (RTL+) ging es auch für Joswig über mehrere Grenzen hinaus.

Geschichten von Ferdinand von Schirach

Sechs Kurzgeschichten des Bestseller- und Drehbuchautors Ferdinand von Schirach wurden von sechs deutschsprachigen Regisseurinnen und Regisseuren filmisch umgesetzt. Und in ihnen unterschiedliche Abgründe beleuchtet. Patrick Joswig übernahm in „Ein hellblauer Tag“ die männliche Hauptrolle, eine Folge, in der Regisseur David Wnendt (Feuchtgebiete, Die Kriegerin) die Zeit rückwärts laufen und so für den Zuschauer eine besondere Dramatik aufkommen lässt.

Im Zentrum stehen Leben und Schicksal einer Frau (gespielt von Jule Böwe), die unschuldig wegen Mordes im Gefängnis saß und erstmals zu ihrem Ehemann (Joswig) zurückkehrt. Von hier an führt Wnendt Figuren und Zuschauer zurück in der Zeit und deckt auf, was wirklich geschah.

Wattenscheider ist nicht schwindelfrei

Der 46-jährige Joswig stand für „Strafe“ in Köln vor der Kamera und fand sich auch in Gesprächen mit erfahrenen Stuntleuten wieder: „In einer so aufwendigen Form war es der erste Stunt seit langem mal wieder. Es gab viele Vorbereitungen, Gespräche und Probedurchläufe, dadurch wurde es noch intensiver.“ Details mag Patrick Joswig noch nicht preisgeben: „Ohne zu viel zu verraten: Ich bin nicht schwindelfrei und Tiger Balm ist übrigens super für den Rücken.“

Dreh war heftig und intensiv

Körperliche Strapazen waren das eine, die Intensität und die Art von Person, die Joswig verkörperte, eine ganz andere Seite des Drehs: „Die Figur ist einfach heftig, also muss man über Grenzen gehen. Nach Drehschluss war ich einfach richtig fertig und überhaupt nicht in der Stimmung, noch Kolleginnen und Kollegen zu treffen oder zu feiern. Es war sehr intensiv, auch das gesamte Setting, die Atmosphäre. Selbst das Team war ergriffen.“ Nachdem eine solche Szene abgedreht ist, könne man die Stimmung, in die man sich „versetzen muss, um die Rolle, die Intensität zu verkörpern, nicht so schnell abschütteln“.

Serie ab 28. Juni abrufbar

Die sechsteilige Serie „Strafe“ ist ab dem 28. Juni auf RTL+ als „Boxset“ abrufbar. Die Fortsetzung von „Wunderbare Jahre“ wird an verschiedenen Orten in NRW gedreht.Patrick Joswig wird dieses Jahr außerdem noch in der neuen ZDF-Krimiserie „Mordsschwestern“ und im „Ostfriesenkrimi – Ostfriesenmoor“ zu sehen sein.

„Strafe“ war beim Festival „Canneseries“ vertreten, zudem laufen alle sechs Folgen beim Münchner Filmfestival, erzählt Joswig, der selbst auch vor Ort und in einer weiteren Produktion („Das Netz – Ein Wintermärchen) in einer „kleineren Rolle“ vertreten sein wird.

„Unsere wunderbaren Jahre“

Zuvor verbrachte der heutige Wahl-Berliner Joswig auch den Mai größtenteils vor der Kamera in Köln und drehte für die zweite Staffel der Familien-Saga „Unsere wunderbaren Jahre“. In der Fortsetzung der erfolgreichen Serie um die Fabrikantenfamilie Wolf, basierend auf dem Roman von Peter Prange, spielen unter anderem Katja Riemann, Anna Maria Mühe und Hans-Jochen Wagner mit.

In Wattenscheid aufgewachsen

Patrick Joswig wuchs in Sevinghausen und Günnigfeld auf und besuchte die Westfälische Schauspielschule in Bochum. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler ist der 46-Jährige auch als Sprecher („Der Putsch“, „Katsche, Kopp und Ko.“) und Autor („Wattenscheider Schule“) bekannt.