Wattenscheid. Für das Kulturhauptstadtjahr hat das semi-professionelle Hellweg-Theater ein eigenes Stück geschrieben. Von Januar bis April 2010 wird das komödiantische Schauspiel "Reichtum schützt vor Tugend nicht" an mehreren Spielstätten aufgeführt.

Neben den Profis des Schauspielhauses beteiligt sich im Raum Bochum auch ein semi-professionelles Theater am Kulturhauptstadtjahr 2010: das Hellweg-Theater unter der Leitung seines Gründers Heinz-Dieter Zinnschlag. Eigens fürs Kulturhauptstadtjahr hat Zinnschlag das komödiantische Schauspiel „Reichtum schützt vor Tugend nicht” von Viktor Dorin neu bearbeitet und mit Szenenmusik verschiedener Epochen untermalt. Von Januar bis April 2010 wird das Stück, das auf einer Erzählung von Paul Pörtner basiert, an mehreren Spielstätten aufgeführt.

„Paul Pörtner leitete 1960 mit seinen Erzählungen die freie Improvisation ein, die den Zuschauer aus der passiven Haltung des Konsumenten reißen sollte”, erläutert Zinnschlag. Ähnlich wie Günter Wallraff habe sich der Autor in Firmen, Behörden und sogar Familien unter falschem Namen als Irgendwer eingebracht, um hautnah am Geschehen zu sein.

Stücke, wie sie das Leben eben schreibt

So basiert auch „Reichtum schützt vor Tugend nicht” auf einem wahren Erlebnis des Autors: Es zeigt die unterschiedlichen Reaktionen einer ganz normalen Familie, die durch eine Erfindung des Hausherrn plötzlich über Millionen verfügt. Aus der bürgerlichen Wohnung werden feudale, salonartige Wohnverhältnisse; ein Butler soll die Familie gesellschaftsfähig machen; und für die Tochter wird ein adeliger Partner gesucht. Aber nicht alle spielen dabei mit...

So entwickeln sich Situationkomik, unbeschwerte Frivolität, geschliffene Dialoge und Wortwitz. Für die Inszenierung konnte der Regisseur und künstlerische Leiter Heinz-Dieter Zinnschlag zwei neue Darsteller gewinnen, darunter eine Darstellerin des Jungen Schauspielhauses.