Wattenscheid. Beim Spatenstich zur Umgestaltung des Stadtgartens Wattenscheid buddeln Kinder den Namen aus: „Phönixnest“ nimmt das Thema der vier Elemente auf.

Das kann’s öfter geben: Ein förmlicher erster Spatenstich mit Beteiligten aus Politik und Verwaltung, den dann tatsächlich ein Haufen Kinder mit Bauhelmen und Schüppen in die Hand nehmen. So geschehen im Stadtgarten, wo der bisherige große Kinderspielplatz bereits abgeräumt ist und eine Baugrube klafft. Mit dem neuen Spielplatz wird nun sichtbar die Umgestaltung des Parks in Angriff genommen.

Landschaftsarchitekt Rüdiger Brosk und Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog halten die von den Kindern der Pius-Kita und des Familienzentrums Moltkestraße erbuddelten Namensschilder hoch. „Phönixnest“ soll ihr Spielplatz im Stadtgarten heißen.
Landschaftsarchitekt Rüdiger Brosk und Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog halten die von den Kindern der Pius-Kita und des Familienzentrums Moltkestraße erbuddelten Namensschilder hoch. „Phönixnest“ soll ihr Spielplatz im Stadtgarten heißen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Angesichts der ungeduldigen Helferschar fassten sich Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD), Stadtplaner Burkhard Huhn und Landschaftsarchitekt Rüdiger Brosk möglichst kurz. Schließlich wollten die Kinder den Namen des neuen Spielplatzes erst noch ausbuddeln. Herzog streifte kurz die Historie des Stadtgartens ab 1901 mit dem damaligen Schwanenteich und der Insel, einem Sport- und Turnplatz, ab 1937 unter der Nazi-Diktatur sogar einem Thingplatz, woran der Name der nahen Straße mahne.

„Durch die Stürme und auch die Zeit ist der Stadtgarten ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden“, fasste er zusammen, „und mit dem ISEK, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept, ist es möglich, hier etwas Neues entstehen zu lassen. Ich freue mich, dass das mit der Neugestaltung am Spielplatz anfängt.“ Burkhard Huhn erinnerte, dass mit dem ISEK seit 2013 eine Reihe von Maßnahmen und Projekten umgesetzt wurden, „die die Stadt attraktiver und lebenswerter machen“, und das Freiflächen dabei große Bedeutung bekämen, hier besonders der Stadtgarten.

Sichtbarer erster Schritt

„Hier machen wir den ersten sichtbaren Schritt“, zeigte er sich zufrieden. Zusammen stünden aus EU-Mitteln, Städtebauförderung und Mitteln der Kommune rund drei Millionen Euro zur Verfügung.

Dann waren die Kinder nicht mehr zu halten und machten sich an die Suche nach dem Namensschild – auch wenn der künftige Titel schon auf einem Banner am Bauzaun flatterte: „Phönixnest“ soll es sein.

„Dragon-Park“ und „Drachenspielplatz“ hatten die „Paten“ der Kitas von St. Pius und Moltkestraße sowie die Kinder der Gertrudisschule enger in die Wahl genommen. Dann aber gefiel der Mehrheit vor allem das Bild des Phönix, des mystischen Vogels, so gut, dass sie für „Phönixnest“ stimmten.

Fünf Abschnitte, fünf Spatenstiche

Der Spielplatz bildet den ersten Bauabschnitt. Anschließend will die Essener Firma Brosk mit der Rodung und Nachpflanzung vor allem in den Randbereichen des Parks beginnen und den Parkplatz befestigen und ebenfalls bepflanzen. Es folgen der Wegebau und vor allem die Ausstattung des zentralen Platzes am Teich etwa im Frühjahr 2022. Dann sind die Bauarbeiten am Teich selbst vorgesehen und schließlich die Gestaltung des „Storchen-Erlebnisparks“ bis 2023.Info: Stadtteilmanagement Soziale Stadt Wattenscheid-Mitte, Westenfelder Straße 3, 02327 919 7930, info@wat-bewegen.de, www.wat-bewegen.de

Landschaftsarchitekt Brosk beschrieb, bei der Umgestaltung sollten die vier Elemente, Wasser, Feuer, Erde und Luft thematisch aufgenommen werden, und Feuer stehe nun am Spielplatz Pate.

Die Kinder von der Moltkestraße allerdings hätten den Drachen vorgezogen, schließlich wohnt in einer der Gruppen ihr Maskottchen „Drachelinchen“.