Wattenscheid-Höntrop. Überraschend wurde der Bahnübergang am Ginsterweg in Bochum-Wattenscheid gesperrt. Nun nennt die Deutsche Bahn den Grund.

Was über 15 Jahre dauerte, packt die Deutsche Bahn jetzt plötzlich doch noch an. Wenn auch die Düsseldorfer Pressestelle immer noch nicht bestätigen konnte, dass die vorbereitenden Arbeiten am Ginsterweg/In der Hönnebecke tatsächlich der zweispurigen Verbreiterung des Bahnübergangs dienen.

Das allerdings hat dagegen aber die Bochumer Stadtverwaltung getan. Die Planungen zum Ausbau dieser Bahnübergänge seien im Februar 2019 durch eine Kreuzungsvereinbarung gemäß Eisenbahnkreuzungsgesetz geschlossen worden. Demnach werde die DB diese Bahnübergänge ausbauen.

Tiefbauamt Bochum will die Straße wieder herstellen

„Die Einbahnstraßenregelung soll aufgehoben und die Fahrbahn bis zum Wendehammer verbreitert und ausgebaut werden. Es ist aber nicht so, dass der gesamte Verkehr nun ins Wohngebiet geleitet werden wird“, gibt Nina Christin Menken für die Stadtverwaltung weiter.

Ein buntes Potpourri an Schildern verunziert nun den Bahnübergang am Ginsterweg, der an der Hönnebecke in Bochum-Wattenscheid ohne jede Ankündigung abgesperrt worden ist.
Ein buntes Potpourri an Schildern verunziert nun den Bahnübergang am Ginsterweg, der an der Hönnebecke in Bochum-Wattenscheid ohne jede Ankündigung abgesperrt worden ist. © WAZ | Uli Kolmann

Bislang konnte nur als gesichert gelten, dass nach den Arbeiten der DB die Stadtverwaltung die Straßenoberfläche überholen will. Die Bahn hatte in der vergangenen Woche Baucontainer aufstellen lassen, den Übergang in voller Breite gesperrt und Vorwegweiser aufgestellt. Außerdem war die Böschung beidseits der Schrankenanlage gerodet worden.

Umleitung und Parkplätze: Anwohner sauer

Die Anwohner wurden von diesen unangekündigten Maßnahmen überrumpelt und sind ziemlich sauer über die Umleitungen, die sie nun in Kauf nehmen müssen und auch über den Wegfall von Parkplätzen. Als sich nun verdichtete, dass der Ginsterweg hier zweispurig ausgebaut und die Einbahn-Regelung damit aufgehoben wird, regte sich prompt Widerstand in der Siedlung.

Umleitungen während der Bauzeit

Eine Umleitung ist für die Sperrung des Übergangs eingerichtet über den Wattenscheider Hellweg, Zeppelindamm und die Varenholzstraße; und vom Ginsterweg über Im Loh und Wattenscheider Hellweg/Zeppelindamm zur Friedlandstraße.

Wenn der zweispurige Ausbau beginnt, wird die Hönnebecke an der Einmündung Ginsterweg ebenfalls voll gesperrt, die Umleitung führt dann über Im Loh und Pulverstraße zum Wattenscheider Hellweg.

Nachbar Thomas Weber überlegt jedenfalls schon, mit anderen aus der Siedlung zunächst Unterschriften gegen die Öffnung des Übergangs in beiden Fahrtrichtungen zu sammeln. Außerdem hat er Kontakt zum Oberverwaltungsgericht aufgenommen, um eine einstweilige Verfügung gegen das Bauvorhaben auf den Weg zu bringen.

Mehr Verkehr zu erwarten

„Wenn hier tatsächlich demnächst weitere Regionalzüge auf der Strecke eingesetzt werden sollen, stehen die Autos auf beiden Seiten vor den Schranken in der Siedlung,“, ist er überzeugt. „Und vor allem aber zieht das morgens und abends den Verkehr an, der den Betrieb in Stoßzeiten auf der Höntroper Straße und auf dem Zeppelindamm umgehen will und in beiden Richtungen über den Ginsterweg kommt.“

Nach den massiven Anwohnerbeschwerden, dass der Bahnübergang ohne erkennbaren Grund gesperrt wurde, fragt die CDU-Bezirksfraktion die Verwaltung: Kann man dort nicht zumindest wieder in eine Richtung den Übergang freigeben? Wie lange ist noch mit dieser Sperrung zu rechnen?