Wattenscheid-Westenfeld. Allein am Samstag ließen sich über 150 Kunden am WTC Camp Sports in Wattenscheid auf Corona testen. Das Drive-in verfügt über vier Stationen.

Es hängt eine schwer fassbare Spannung in der Luft, dabei ist der Tonfall im ersten privaten Corona-Testzentrum freundlich und professionell. Wer hier zum WTC Camp Sports an der Isenbrockstraße vorfährt, weiß, was er will. Aber nicht, was dabei herauskommt. An vier Stationen nehmen die Mitarbeiter von Medican per Wattestäbchen Abstriche vor, überwiegend nach vorheriger Buchung. „Schnelltest oder PCR?“ ist die Auswahl am Drive-in-Zentrum.

Fast alle Bochumer Kunden kommen mit Terminen

An diesem sonnigen Morgen ist noch wenig Betrieb, doch das sollte sich schnell ändern. „Am Freitag waren es gut 90, am Samstag dann schon über 150 Kunden den ganzen Tag über, fast alle hatten sich einen Termin geholt“, berichtet Organisator Sertac Can am Sonntag.

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Die meisten Kunden präsentieren den QR-Code auf dem Smartphone als Bestätigung ihrer Terminreservierung. „Das Ergebnis des Schnelltests bekommen die Kunden nach 15 bis 20 Minuten aufs Handy“, verspricht Can, „für den PCR-Test dauert es bis zum nächsten Tag. Die Proben holt ein Labor aus Köln zweimal am Tag ab.“

Im Pkw fahren die Kunden zum Corona-Test auf dem Gelände an der Isenbrockstraße in Bochum-Wattenscheid vor.
Im Pkw fahren die Kunden zum Corona-Test auf dem Gelände an der Isenbrockstraße in Bochum-Wattenscheid vor. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Viele der Besucher kommen nicht aus Bochum

Nicht alles geht per Smartphone, die Identität müssen die Besucher per Lichtbildausweis belegen. Auf dem gesamten Gelände herrscht Maskenpflicht, unterbrochen nur direkt bei der Testung: „Jetzt bitte die Maske herunternehmen, aaah sagen - das war’s schon.“

Der betreuende Arzt Walid Wahabie, sonst in Essen tätig, ist heute auch schon auf dem Gelände. „Weil sich zeigt, dass viele Kunden sehr nervös sind, schon gestresst herkommen, weil vielleicht die Warn-App etwas angezeigt hat“, beschreibt Can.

Wahabie klingt, als würde er beruhigend lächeln, dabei ist gerade einmal die Augenpartie überhaupt erkennbar. Alle Mitarbeiter tragen Schutzanzüge mit Kapuze, Einmal-Handschuhe und Schutzbrillen. „Vielleicht können wir die Welt ein bisschen sicherer machen“, meint Wahabie blinzelnd, „die Menschen kommen schließlich mit einer ziemlichen Unsicherheit her. Und wenn wir aus der Menge der nicht erkannten Virusträger einen herausfischen, tun wir unseren Teil, um die Pandemie einzudämmen.“

Schutzanzüge, Brille, Handschuhe: Von den Mitarbeitern ist gerade einmal die Augenpartie am ersten privaten Coronatest-Zentrum erkennbar.
Schutzanzüge, Brille, Handschuhe: Von den Mitarbeitern ist gerade einmal die Augenpartie am ersten privaten Coronatest-Zentrum erkennbar. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Etwa ein Drittel verlangt den PCR-Test

Info und Anmeldung

Der Preis für den Schnelltest beträgt 39,80 Euro, für den PCR-Test 39,80 zuzüglich der Laborkosten in Höhe von 59,00 Euro, die der Kunde direkt mit dem Labor abrechnet.

Termine und Informationen im Web unter www.coronatest-nrw.de, per E-Mail , 02327 94 79 79, Isenbrockstraße 15, 44867 Bochum, Ansprechpartner sind Walid Wahabie, betreuender Arzt, und Sertac Can, Organisator des Testzentrums, geöffnet ist montags bis freitags von 7 Uhr bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 20 Uhr. Eventuell soll auch noch am Sonntag geöffnet werden.

Das „Drive-In“ ist am 24., 25., 26. sowie 31. 12. jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Etwa ein Drittel der Kunden entscheide sich für den PCR-Test, überschlägt Sertac Can. Bei einem positiven Ergebnis müssen sie sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben, ein Kontrolltest ist vorgeschrieben, „und natürlich die Meldung beim Gesundheitsamt.“

Viel Zeit gönnen sich die Besucher an diesem Morgen nicht, obwohl gerade eine von vier Stationen in Betrieb ist, um 13 Uhr soll die nächste besetzt werden, dann haben sich mehr Kunden angemeldet.

Die Abstände zwischen den Autos an der Einfahrt vor dem Pavillon zur Registrierung sind größer als an den üblichen Drive-in-Schaltern, den Wagen sollten die Insassen möglichst nicht verlassen. Kein Auto ist mit mehr als zwei Personen besetzt.

Zum Test vor dem Fest - zur Sicherheit

Einer der wenigen, die hier heute relativ gelassen heranfahren, ist Horst: „Ich hab’ vor ein paar Tagen schon den normalen Test gemacht, da war alles in Ordnung“, sagt er beim Anfahren. Mit Test zum Fest ist wohl die Kurzformel, die hier die meisten antreibt.

Kathrin mit Tochter Claudia, wie viele mit einem auswärtigen Nummernschild, meint: „Bei den paar Menschen, die wir über Weihnachten überhaupt noch treffen dürfen, wollen wir ja wenigstens möglichst sicher sein“, blinzelt und fährt durch zur anderen Seite des Geländes. Es herrscht Einbahn-Verkehr. Zur Sicherheit.

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