Höntrop. Thomas und Simon Brand aus Höntrop haben es geschafft: 304 Kilometer in 20 Stunden bis zur Nordsee – auf dem Rad. Und alles für den guten Zweck.

Simon, 16 Jahre, und sein Vater Thomas Brand, 54 Jahre, aus Wattenscheid haben ihre Langstrecken-Radtour beendet. Die führte sie von Höntrop bis Bensersiel an der Nordsee. „Wir sind fix und fertig aber auch super froh, dass es geklappt hat. Noch mehr freut uns, dass so viele Menschen unser Anliegen wahrgenommen haben und mit uns die Leiden von Menschen in Not lindern möchten“, sagt Thomas Brand, dem nach knapp 20 Stunden im Sattel nicht nur die Beine schmerzten. Sohn Simon ergänzt: „Endlich mal eine richtige Herausforderung. Jetzt könnte ich zwei Pizzen vertragen.“

Vater und Sohn aus Wattenscheid treten für den guten Zweck in die Pedale

Die ausgewählte Strecke führte sie auf 304 Kilometern über Schloss Raesfeld, Gronau, Georgsdorf, Neudersum, Leer und Aurich in das Hafenstädtchen Bensersiel. Mit der ungewöhnlichen Aktion wollten die beiden auf die Not von Menschen aufmerksam machen, die unter Corona und den Folgen des Lockdowns leiden: Menschen, die kein Gesundheits- und Sozialsystem wie das deutsche haben, weil sie in Krisen- und Konfliktregionen dieser Welt leben.


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Sie hatten dazu aufgerufen, für jeden Kilometer, den sie zurücklegen, Geld zu setzen. Und der Einsatz hat sich gelohnt: Mehr 60 Spender sagten zusammen rund 25 Euro pro Kilometer zu. So kommen die Radler auf etwa 7500 Euro an Spendengeldern. Diese werden von der Deichmann-Stiftung aus Essen noch einmal verdoppelt. Die Spenden gehen komplett an die Not- und Katastrophenhilfsorganisation Medair.

Spenden helfen gegen die Ausbreitung von Corona

Medair wird das Geld für den Einsatz gegen die Ausbreitung von Corona verwenden. In Jordanien etwa kümmert sich die Organisation um syrische Flüchtlinge. Sie leben meist in Rohbauten, eilig aufgestellten Baracken und anderen Notunterkünften. „Unsere Helfer gehen dort von Unterkunft zu Unterkunft. Sie vermitteln Hygieneregeln und zeigen, worauf es beim Schutz vor dem Virus ankommt. Wenn wir Menschen treffen, die zusätzlich Hilfe benötigen, nehmen wir sie in ein gesondertes Hilfsprogramm auf“, erklärt Thomas Brand, der auch Sprecher der Nothilfeorganisation in Deutschland ist.

So werden zum Beispiel Schwangere, Patienten mit Diabetes oder Herzerkrankungen und Menschen, die nach einem Unfall eine Notfallversorgung im Krankenhaus benötigen, unterstützt. „Diese Flüchtlinge können sich wegen Corona noch weniger um ihre eigene Versorgung kümmern als vor der Pandemie. Wir sorgen dafür, dass sie angemessene medizinische Versorgung erhalten“, erklärt Thomas Brand. Das Projekt wird auch unterstützt vom deutschen Auswärtigen Amt.

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