Wattenscheid. Wattenscheid hat den zweitkleinsten DRK-Kreisverband in Westfalen-Lippe. Aber die Ersthelfer-Ausbildung wird ganz groß geschrieben.
Seit mittlerweile 50 Jahren ist es Pflicht. Wer einen Führerschein machen will, der muss vorher einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. „Dieses Jubiläum freut uns sehr. Das Gesetz war überfällig und hat zu einer Verbesserung der Versorgung von Unfallopfern beigetragen“, sagt Thorsten Junker, Präsident des DRK-Kreisverbandes Wattenscheid.
Für ihn und seine Mitstreiter ist die Ersthelfer-Ausbildung „ein ganz wichtiges Aufgabenfeld“, wie Kreisverbandssprecher Christian Lange sagt. Dementsprechend groß ist die Zahl der ehrenamtlichen Ausbilder. Es sind 21; überproportional viele für den zweitkleinsten von insgesamt 39 Kreisverbänden im Landesverband Westfalen-Lippe.
2748 Teilnehmer allein im Vorjahr
2748 Menschen hat das DRK Wattenscheid allein im vergangenen Jahr in Erster Hilfe aus- und fortgebildet – angefangen vom klassischen Ein-Tages-Kurs über spezielle Lehrgänge für Senioren, Erste Hilfe am Kind und für Kinder, Sportverletzungen und Kurse in anderen Sprachen zum Beispiel für Geflüchtete bis hin zu Auffrischungskursen. „Kompetenzen in Erster Hilfe sind wichtig – auch über den Straßenverkehr hinaus – und haben schon etlichen Menschen das Leben gerettet“, so Präsident Thorsten Junker.
So etwa am Arbeitsplatz. Die Kurse für Betriebshelfer, die Unternehmen durch die Berufsgenossenschaften vorgeschrieben und auch finanziert werden, war mit 1700 Teilnehmern auch 2019 die mit Abstand größte Gruppe.
Neue Zielgruppe
Nun arbeiten sie an der Sommerdellenstraße daran, ihr ohnehin schon umfangreiches Kursangebot noch weiter auszubauen. Vom Sommer 2020 an soll es spezielle Kurse für Menschen mit Behinderung geben. „Erste Hilfe ist einfach und jedermann zu entsprechenden Hilfeleistungen in der Lage, die eben auch lebensrettend sein können“, sagt DRK-Chef Thorsten Junker. Um auch die neue Zielgruppe schulen zu können, besuchen einige Ausbilder des Kreisverbandes derzeit Qualifizierungen in der DRK-Landesschule in Münster.
Kurs im häuslichen Umfeld
Damit nicht genug. „Wir denken auch darüber nach, etwas nach dem Prinzip der Tupper-Parties anzubieten“, sagt DRK-Sprecher Lange. „Wir würden zu einem Teilnehmer nach Hause kommen und dort einer Gruppe Fragen zu ausgewählten Themen beantworten und Kursinhalte vermitteln.“ Entsprechende Unterlagen habe der Landesverband dazu bereits ausgearbeitet. Lange: „Momentan fehlt es uns aber noch an Personal, um dieses Angebot machen zu können. Es würde wenig Sinn machen, bei Anfragen einen Termin erst in sechs Monaten anbieten zu können.“ Ergo: Es müssten zu den 21 Ausbildern noch einige dazu kommen.