Wattenscheid. Das Wattenscheider Stadtteil-Management zieht zufrieden Bilanz. In diesem Jahr wurden 28 Projekte gefördert und der Projekt-Fonds ausgeschöpft.

Bescheidenheit ist eine Zier, aber ab und an darf das verschmähte „Entlein“ dann doch auch mal den wachsenden, grazilen Hals recken. Was so trocken „Stadtteilverfügungsfonds Wattenscheid-Mitte“ heißt, hat viele Kleinigkeiten auf den Weg gebracht, und fast nebenbei paddelt gleich nebenan ein erfolgreiches Beiboot mit der Privatinitiative „Mittendrin“. Die hat seit ihrem Start die versprochenen fünf Veranstaltungen aufgelegt, durchgezogen und bei allen fettes Lob geerntet. Und der Verfügungsfonds ist in diesem Jahr mit 80.000 Euro und 28 Projekten im Wattenscheider Kernbereich ebenso gut unter Dampf.

Es geht auch proppenvoll: Die „Hausband“ bei ihrer Premiere am James-Bond-Abend im „Mittendrin“-Ladenlokal.
Es geht auch proppenvoll: Die „Hausband“ bei ihrer Premiere am James-Bond-Abend im „Mittendrin“-Ladenlokal. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Damit konnte es wahrhaft kein Wunder sein, dass die Bilanz der Maßnahmen im Rahmen der Erneuerung „Soziale Stadt - WAT bewegen“ in dem lange leerstehenden Ladenlokal an der Bochumer Straße 44-46 hochzufrieden abgehalten wurde. Dort, wo der James-Bond-Themenabend einschlug wie die vier anderen Treffer der Initiative „Mittendrin“, die sich nach dem Negativ-Urteil im WAZ-Stadtteilcheck die Ärmel weit hoch gekrempelt hatte.

Die Spuren der Doppelnull

Und wo noch immer die Utensilien zu sehen sind, die auf die Kindheitsjahre des Doppelnull-Agenten in der Hellwegstadt verweisen, dokumentiert an einem herrlich schrägen und sehr gut besuchten Abend.

Der Stadtteilfonds hat die Gruppe unterstützt, und das gibt Energie und Rückhalt, weiter und auch mehr zu machen. „Die Zahl der Projekte hat zugenommen, immer neue Leute sind dazu gekommen, es spricht sich herum“, ist das Fazit von Daniela Schaefers. Das Ladenlokal in dem privaten Doppelhaus hat schon einige Möbel bekommen und soll als Treff, als Kultur-Café dienen, auch für weitere Interessenten offen sein.

Immer ein Eisen im Feuer: „Kunst in der Einfahrt“ brachte einen bunten Mix aus Kultur und Unterhaltung.
Immer ein Eisen im Feuer: „Kunst in der Einfahrt“ brachte einen bunten Mix aus Kultur und Unterhaltung. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Denn mit der Lesung im früheren WAT-Craft-Ladenlokal an der Hochstraße, der „Kunst und Kultur in der Einfahrt“-Aktion, dem Bond-Abend und dem Wattenscheider Musik-Abend im Pfarrheim von St. Joseph ist es der „Mittendrin“-Truppe gelungen, die Potenziale in der Hellwegstadt zu wecken und erfolgreich darzustellen. Nicht umsonst konnte Daniela Schaefers für das dritte Jahr Stadtteilmanagement „WAT bewegen“ die Zahl von insgesamt 69 Einzelprojekten nennen, die über den Fonds unterstützt wurden.

Nächstes Projekt wird eine Streuobstwiese

Die haben im Wortsinne auch Farbe in die Stadt gebracht, wie das Fassadenprogramm an fünf Brandwänden unter anderem an der Hochstraße und der Bochumer Straße zeigt. Die per Street-Art und Graffiti gestalteten Durchgänge an der Einkaufsstraße stießen schon bei der Entstehung in Workshops auf rundum positives Echo der Passanten.

Und es ist noch nicht Schluss. An der Bochumer Straße kurz vor der Autobahn soll eine Streuobstwiese entstehen, am 21. März spielt das Duo „Blame Tracy“ im Mittendrin-Ladenlokal. „Und wir haben schon Anfragen von

Verfügungsfonds

Eine Beschreibung der zuletzt bewilligten Projekte über den Stadtteil-Verfügungsfonds Wattenscheid-Mitte hängt im Schaufenster des Stadtteilbüros an der Westenfelder Straße 1 aus. Die nächste Beiratssitzung soll am 4. März 2020 stattfinden, die Antragsfrist endet am 31. Januar 2020. Für Projektideen steht das Stadtteilmanagement gern beratend zur Seite.

Info und Kontakt unter 02327 9197930, info@wat-bewegen.de

Gruppen und Initiativen“, stellen Martin Lenz und Hauseigentümer Rudi Küter fest.

Inzwischen ist über den Stadtteil-Verfügungsfonds Garten-Equipment angeschafft worden, eine mobile Musikanlage, ein Anhänger, den die Feuerwehr verwahrt. Erfolgreiche Veranstaltungen wie das Rahmenprogramm zum Kinderflohmarkt vor dem Gertrudiscenter, „Bebel bebt“ mit dem ersten Late-Night-Shopping und das Kindermusical „Hänsel & Gretel“ in der Aula der Liselotte-Rauner-Schule zeigen, wie die Starthilfe von „WAT bewegen“ wirkt und Mut macht zur Fortsetzung.