Bochum-Wattenscheid. Bei einem Workshops sind viele Ideen für den Wattenscheider Hollandturm entstanden. Bei der Begehbarkeit gibt es unterschiedliche Vorstellungen.

Bei einem Workshop haben eine Bürgerinitiative, Experten und Politiker Ideen für die Gestaltung des Außengeländes der ehemaligen Zeche Holland gesammelt. Das denkmalgeschützte Fördergerüst ist ein Wahrzeichen in Wattenscheid und soll deshalb als Teil des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) aufgewertet werden. Bei der Begehbarkeit für Besucher gibt es unterschiedliche Vorstellungen.

Auch die Sicherheit für Besucher wird in der Planung berücksichtigt.
Auch die Sicherheit für Besucher wird in der Planung berücksichtigt. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Beteiligt waren neben der Bezirksvertretung Wattenscheid unter anderem das Stadtteilbüro Wattenscheid und die Bürgerinitiative „Wir in WAT - Schacht 4“. Die Ideen des Treffens münden in einen Vorentwurf, der vom Architektenbüro Heller und Kalka erarbeitet wird. Die endgültige Planung wird die Grundlage für die Umbaumaßnahmen im Jahr 2020 sein.

Sitzecken und kleine Bühne am Außengelände

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600.000 Euro stehen nach Angaben von Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD) für die Modernisierung der Grünfläche zur Verfügung. Das dafür vorgesehen Budget musste laut Stadt zu Lasten von weiteren Mehrkosten, die bei der Sanierung des Förderturms entstanden sind, stark reduziert werden.

Mögliche Ideen für die Gestaltung des Außenbereiches sind Sitzgelegenheiten, eine kleine Bühne und Spielgeräte. „Wir haben darauf hingewiesen, dass der Boden konterminiert ist“, sagt Klaus Windmüller von der Bürgerinitiave „Wir in WAT- Schacht 4“. Die Fläche müsste erst aufbereitet werden, meint er. Von der Initiative haben sechs Leute an dem Workshop teilgenommen.

Dauerhafte Begehbarkeit des Turmes wird diskutiert

„Wir waren sehr zufrieden mit dem Workshop. Bis auf die Aussage vom Bezirksbürgermeister, dass der Turm nicht begehbar sein soll. Die Treppe ist zusätzlich installiert worden, um den Turm begehbar zu machen“, sagt Windmüller. Auf WAZ-Anfrage erklärt Bezirksbürgermeister Molszich, dass die Begehbarkeit baulich gegeben sei und nur eine Möglichkeit gefunden werden müsse, um die Sicherheit aufrecht zu halten.

Weiterer Workshop geplant

Auf Grundlage der Ideen wird ein Vorentwurf bei einem weiteren Hollandturm-Workshop im Januar präsentiert. Erneut werden sich Politiker, verantwortliche Akteure, Vereine und Bürgerinitiativen austauschen.

Bürger können Ideen für die Gestaltung im Stadtteilbüro Wattenscheid (Westenfelder Straße 1) äußern. Sprechzeiten: Montag und Donnerstag 12 bis 14 Uhr; Freitag 17 bis 18 Uhr.

„Es gibt durchaus verschärfte Sicherheitsbedingungen. Man muss jemanden finden, der sich darum kümmert. Es müssen auch versicherungstechnische Dinge geklärt werden. Man kann nicht einfach so auf den Turm“, so Molszich. Die Bürgerinitiative hat die Idee geäußert, einen Schlüssel in der Alten Lohnhalle beim Catering Knepper zu hinterlegen, den sich Interessierte gegen die Vorlage eines Personalausweises oder Führerscheins ausleihen könnten. Eine weitere Idee seien Führungen durch ehemalige Bergleute.

Ideen für die Verkehrssicherung des Hollandturmes

Durch die Abgabe seines Ausweises würde man automatisch den Nutzungsbedingungen zustimmen, so Windmüller. In Essen bei der Zeche Zollverein werde das Konzept so angewendet. „Dort ist noch niemand vom Turm runtergestürzt.“

Auch Ideen für die Verkehrssicherung des Turmes wurden bei dem Workshop entwickelt. Im Gespräch waren laut Stadtplaner Karsten Schröder eine Einhausung um die Aussichtsebene des Turms oder eine Zugangstür. „Wir sind total zufrieden mit dem Workshop, da sehr viele Ideen entstanden sind, die theoretisch umsetzbar wären“, sagt Schröder vom Stadtteilmanagement.