Wattenscheid-Mitte. Es herrscht Hochbetrieb beim Adventsmarkt rund um die Wattenscheider Propsteikirche. Aussteller und Musikgruppen bekommen viel Zuspruch.

Wärme von innen und außen war das Rezept beim bisher größten „Adventsmarkt der Möglichkeiten“ auf der Kirchenburg im Wattenscheider Zentrum. Mit über 30 Hütten, darunter eine begehbare Glühwein-Station der „Wattenscheider für Wattenscheid“ und einem großen Zelt für das musikalische Begleitprogramm lockt das bunte Treiben praktisch unablässig ab dem Start am Freitagabend die Besucher an.

Hochbetrieb herrschte über die drei Adventsmarkt-Tage.
Hochbetrieb herrschte über die drei Adventsmarkt-Tage. © FFS | Carsten Klein

Das Echo sorgte selbst bei den versierten Organisatoren und Teilnehmern für Staunen, die Schlangen vor dem Wurstgrill und den Glühwein-Kesseln zogen sich über den halben Platz. Und auch die Aussteller der Vereine, Verbände und Initiativen verbuchten ein Rieseninteresse und guten Absatz ihrer Produkte und Arbeiten.

Offenes Singen und Akustik-Musik

Das Rahmenprogramm sorgte für weitere bunte Tupfen. So war die Eröffnung des lebendigen Adventskalenders der Innenstadt-Gemeinden Geschichten und Liedern in das Geschehen eingebunden. Die Tanzschule Gretzki zeigte das Können ihrer Jugend, und schon das Offene Singen auf dem Kirchplatz mit der Feier-Abend-Band und der bemerkenswerte Soloauftritt von Johanna Bojarzin hatten am Freitag „Lust auf mehr“ gemacht. Mit Akustik-Kängen des Trios Favourite Things und der Band Water Songs wurden weitere Akzente gesetzt.

Ensembles bereichern das Programm

Zufrieden zeigten sich Aussteller und Besucher am langen Wochenende in der WAT-City.
Zufrieden zeigten sich Aussteller und Besucher am langen Wochenende in der WAT-City. © FFS | Carsten Klein

Der Nikolaus mit Drei-Wochen-Bart und Knecht Ruprecht bahnte sich fast mühsam seinen Weg durch die Besuchermengen, im jeweils nachmittags geöffneten Adventscafé im Gemeindesaal unterhielt außerdem das Akkordeonensemble Ruhr. Musikalische Kostbarkeiten vom Barock bis zu modernen Ohrwürmern bot das große Chorkonzert, erstmals am Sonntagnachmittag. „Vielleicht öfter zu dieser Zeit“, räumte Propsteikantor August Köster ein. Beethovens „Ode an die Freude“ war als Zugabe aller Chöre und Solisten vorsichtshalber schon auf dem Liedzettel vermerkt. Der Abschluss von Shirly Brug „and Friends“ in der St. Gertrud-Kirche war diesmal also nicht so pop-lastiger weiteren Höhepunkt geplant.

Der gemütliche Charakter soll bleiben

Das frostige, aber trockene Winterwetter hatte sicher seinen Teil zum großen Besucherecho beigetragen.

Tannenbäume

Beim Aufräumen mithelfen und gleichzeitig etwas Gutes tun: Nach dem Adventsmarkt der Möglichkeiten lassen sich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Denn die Tannenbäume, die zur Dekoration rund um die Kirchenburg angebracht waren, werden beim Abbau des Marktes am heutigen Montag gleich vor Ort für einen Beitrag von fünf Euro als Weihnachtsbäume für zu Hause abgegeben.

Kein Wunder, dass Wolfgang Dressler für die Werbegemeinschaft und Martin Komosha von den „Wattenscheidern für Wattenscheid“ vor allem zu hören bekamen, dass der Markt eine Vergrößerung nun doch längst verdient hätte - ohne allerdings den gemütlichen Charakter aufzugeben.

Erweiterung wird überlegt

„Wir werden uns sicher bald schon bei einem Kaffee in Ruhe zusammensetzen und überlegen, ob wir vielleicht noch eine Reihe von Hütten vor der Kirchenmauer zusätzlich organisieren wollen und können“, meinte Komosha, sichtlich vom Erfolg optimistisch gestimmt. Für zehn bis 15 weitere Buden wäre wohl noch Raum.

Ein detailreiches Holzkreuz aus seiner Werkstatt schenkte der Schnitzer Rolf Tybussek (r.) Küster Johann Fudali für die Pfarrkirche St. Gertrud.
Ein detailreiches Holzkreuz aus seiner Werkstatt schenkte der Schnitzer Rolf Tybussek (r.) Küster Johann Fudali für die Pfarrkirche St. Gertrud. © WAZ | AdM

Der Erlös ist für den Haidara Kinderfonds bestimmt, der Schulpatenschaften im afrikanischen Burkina Faso finanziert. Neben dem staatlichen Schulsystem hat sich dort ein Netz von Privatschulen gebildet, die ein adäquates Ausbildungsniveau der Schüler gewährleisten. 15 bis 20 Euro Schulgebühr pro Monat fallen an, ein Betrag, den viele Familien nicht aufbringen können. Näheres unter www.haidara.de