Günnigfeld. Beim Fest am neuen Gebäude der Freiwilligen in Günnigfeld ist die Stimmung riesig. Alles blickt auf die 150-Jahr-Feier mit Tag der offenen Tür.

Es ist ja schon immer ziemlich voll gewesen an der alten Adresse an der Böckenbuschstraße, aber auf dem Hof der Günnigfelder Grundschule konnten sich die Gäste bei der Freiwilligen Feuerwehr zum traditionellen Dämmerschoppen ja noch etwas ausbreiten. Was aber an der neuen Adresse an der Osterfeldstraße diesmal abging, kommentierte der unerschütterliche Löschzugführer Karl Appelhoff nur mit „gigantisch.“

Karl Appelhoff.
Karl Appelhoff. © Archiv FUNKE Foto Services

Die Günnigfelder haben damit nicht etwa die Messlatte für die nächste und noch größere Feier extra hochschieben wollen. Vielmehr zeigt der unglaubliche Besuch bei den Freiwilligen die starke Verwurzelung der Löschzüge in den einzelnen Dörfern.

„Und das bestimmt nicht negativ gemeint,“ erklärt Appelhoff, nebenbei auch noch Sprecher der Freiwilligen Löschzüge. Und Thomas Ludwig, Abschnittsleiter in WAT-Mitte, stimmt zu, denn auch die Löschzüge aus den anderen Vororten lassen es sich nicht nehmen, jeweils bei den Kollegen vorbeizusehen.

Der Treffpunkt für alle im Dorf

Für die große Sause in Günnigfeld spricht natürlich, „dass sich am letzten Ferienwochenende alle einfach freuen, wieder in Günnigfeld zu sein,“ weiß Karl Appelhoff. Allein die fußläufige Erreichbarkeit ist ein Pluspunkt, das können die Floriansjünger an der Grünstraße einfach nicht bieten. „Einsatztaktisch ideal, aber eben nicht im Dorf, wo sich die Leute auf dem Markt, in der Kirche, auf dem Fußballplatz und dann eben auch bei der Feuerwehr sehen.“

Offene Türen an der Grünstraße

Außerdem aber ist für die Wattenscheider diesmal sogar nach dem Fest gleich wieder vor dem Fest. Denn auf der Wache Wattenscheid-Mitte an der Grünstraße steigt am Samstag, 31. August, der Tag der offenen Tür der gesamten Feuerwehr Bochum, verbunden mit der 150-Jahr-Feier der Wattenscheider Blauröcke.

Thomas Ludwig
Thomas Ludwig © Archiv FUNKE Foto Services

Der Slogan „#150 Jahre für WAT“ ist denn auch nicht umsonst doppeldeutig und ohne Stichelei gewählt, unterstreichen Appelhoff und Ludwig.

Großer Marsch mit Musik durch Westenfeld

Kurze Worte verspricht das Programm gleich am Anfang für die Feier „#150 Jahre für WAT“. Die Züge versammeln sich zwischen den beiden Kirchen auf der Oststraße und marschieren dann unter Begleitung des Spielmannszugs der Höntroper Gänsereiter und der Fanfaren von „Blau Weiß Bochum“ zur Wache Grünstraße.

Dort soll um 11 Uhr das Programm beginnen, um 14 Uhr wird der Festakt mit der offiziellen Übergabe der Urkunde starten. Bis 18 Uhr werden dann an zehn Stationen, den „Modulen“, unter anderem Brandbekämpfung, Atemschutz, Technische Hilfeleistung, Rettungshunde und Jugendfeuerwehr zu sehen sein.

Denn für alle gilt, wenn sie nachts um 3 Uhr aus dem Bett alarmiert werden, mit dem Privatwagen zur Wache und dann zum Einsatz fahren „Für wat?“ und „Für WAT“. „Gotteslohn“, „Ehrenamt“, werfen die beiden ein, vielleicht etwas Verrücktheit, wenn man sich dann noch beim Einsatz beschimpfen oder bedrohen lassen muss, weil jemand mit seinem Auto nicht durchkommt oder seine Nachtruhe gestört sieht.

So ist das Familienfest an der Osterfeldstraße diesmal kaum vorbei, und die Freiwilligen packen das Equipment zusammen, um wie alle Züge der Freiwilligen das Mobiliar zusammen zu tragen.

Außerdem besetzen sie gemeinsam auch die insgesamt zehn Module, an denen an der Grünstraße die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr unter Beweis gestellt wird.

Auch runde 150 Jahre nach der Feuerstättenverordnung, die bei einem „Tabakabend“ den Anstoß für die Gründung der Wehr gab.