Leithe. Der Überweg über die Radtrasse zwischen Leithe und Gelsenkirchen läuft nicht schnurgerade über die Grenze. Zwei Spuren für den Kfz-Verkehr passen.

An den Grenzen innerhalb der Region der „1000 Dörfer“, dem Ruhrgebiet, stoßen Planungen doch immer wieder an Grenzen. Auch wenn es um die stillgelegte Trasse der Hannover-Bahn geht, denn Güterzüge fahren hier längst nicht mehr. Dafür wird die Strecke auf der Stadtgrenze Wattenscheid-Gelsenkirchen gerade zum Radschnellweg Ruhr, dem RS 1. Die Brücke ist wichtig als Verbindung, obwohl bisher nur einspurig befahrbar und marode. Beide Städte hatten sich für einen Neubau entschlossen und dabei den Radschnellweg mehr als ausdrücklich berücksichtigt. Ganz so wie geplant kann der Ausbau dann aber doch nicht umgesetzt werden.

Gehweg endet am Zaun

Der Radschnellweg flutscht ohne Hürden und größere Barrieren, aber die neu geplanten Fahrbahnen und Gehwege über die gerade entstehende Brücke müssen in der Realität gleich wieder „Halt“ machen. Denn am Zaun eines Privatgrundstückes an der Gelsenkirchener Straße ist Schluss..

Der Grundstückseigentümer, wie das Bochumer Tiefbauamt ungewöhnlich detailliert aufführt, ließ sich nicht bewegen, sich von einem Teil seiner Fläche zu trennen. Was den parlamentarischen Gremien nun mitgeteilt wird, nachdem die alte Eisenbahnbrücke abgerissen und der Unterbau des Radweges längst aufgeschottert worden ist.

Dabei war eine durchgängige Breite von Fahrbahnen und Gehwegen beim Neubau Voraussetzung, einen Streifen des privaten Grundstücks zu erwerben, „wo ein großer Baum stand und die Mülleimer der Hausbewohner abgestellt sind“, wie die Vorlage bedauernd auflistet.

Eine Insel auf der Grenze

Nun endet der westliche Gehweg kurz vor der Stadtgrenze Gelsenkirchen, also exakt am Beginn der Brücke, oder ihrem Ende, je nach Fahrtrichtung. Für eine durchgehende fußläufige Verbindung verschwenken Planer und damit Straßenbauer nun den Gehweg über eine Insel als Querungshilfe auf die gegenüberliegende Straßenseite. Dieser Schlenker allerdings kostet in Zukunft Parkplätze vor und hinter dieser Verkehrsinsel.

Mit dem Neubau ist die Einspurigkeit an der ehemaligen Eisenbahnbrücke Geschichte.
Mit dem Neubau ist die Einspurigkeit an der ehemaligen Eisenbahnbrücke Geschichte. © Foto: Martin Möller / Funke Foto Services | Martin Möller

Außerdem wird die Fahrbahn an diesem Brückenende auf 5,80 Meter eingeengt. Damit würden Begegnungen allerdings nur von Lkw und Pkw ohne Geschwindigkeitsbeschränkungen möglich. Die Verwaltung legt eine Verkehrsbelastung von etwa 3200 Kfz pro Tag auf der Gelsenkirchener und der Leither Straße an Werktage zugrunde und erwartet, so die Prognose der Stadt Gelsenkirchen, eine Zunahme um 500 Fahrzeuge pro Tag.

Die Stadt Bochum ist an den Baukosten nur für den Teil auf Wattenscheider Gebiet beteiligt. Das sind fü

Auf der alten Bahntrasse

Auf der Bahntrasse sollen Radfahrer ab Ende 2019 von Gelsenkirchen nach Bochum unterwegs sein, wo die Rheinische Bahn zwischen der Grenze Essen und der Parkstraße, Grenze Bochum, verkehrte.

Straßen.NRW und Emschergenossenschaft arbeiten zusammen. Die Baustraße der Emschergenossenschaft am Wattenscheider Bach wird zum RS1 umfunktioniert.

r den Straßenumbau 25.000 Euro, die Anleger werden nicht zu Beiträgen herangezogen.

Die Gesamtmaßnahme für den Neubau schlägt hingegen mit 330.000 Euro zu Buche, so der Planungsstand in Gelsenkirchen von 2012. Die Baumaßnahme soll möglichst bis etwa November 2019 abgeschlossen werden können, die Straße bleibt für die Bauzeit in beiden Richtungen voll gesperrt. Umleitungen sind eingerichtet.