Wattenscheid-Mitte. Das Projekt WAT-Craft kann fortgesetzt werden. Mit dem konkreten Programm machen die Urbanisten Pause. Die Initiative „Mittendrin“ steigt ein.
. Den Applaus gab es diesmal gleich vorweg. Denn zur Abschlussveranstaltung der dreimonatigen Projektphase von WAT Craft im leerstehenden Ladenlokal an der Hochstraße 72 lautete die gute Nachricht: „Es geht weiter.“
In der schöpferischen Programm-Pause, die nach einer ganzen Reihe von Workshops und Aktionen nun erst einmal eingelegt wird, können die Anregungen für die enge oder weitere Nachbarschaft Früchte tragen.
Entsprechend gut gelaunt meinte denn auch Jan Bunse von der Projektgruppe und den Urbanisten: „Ihr habt ja schon den Schlüssel“, zu Martin Lenz von der Initiative Mittendrin. Die hatte kürzlich erst eine Kulturveranstaltung an eben diesem Ort angeboten, die sowohl gut besucht wie gut gemacht war.
Den Schwung aus diesem Auftakt nimmt diese Gruppe schon auf. Martin Lenz schilderte kurz, dass sich nach der schlechten Bewertung von Wattenscheid-Mitte im WAZ-Stadtteilcheck gut zehn Leute „abends im Wohnzimmer getroffen haben, die meinten: Halt, wir leben hier, wir empfinden das anders.“
An eben diesem ersten Abend wurde dann auch schon die Rohform für die ersten Veranstaltungen gegossen. „Fünf Projekte insgesamt haben wir schon an diesem Abend angestoßen, und dann ging auch der Zuschussantrag über den Verfügungsfonds im Rahmen der Sozialen Stadt ganz schnell über die Bühne,“ erinnerte Lenz, „und das an Stellen, wo sonst keine Veranstaltungen sind bis Ende des Jahres.“
Als da sind neben „Kunst und Kultur in der Einfahrt“ am 6. Juli ein James-Bond-Themenabend, diesmal aber mit seinem Geburtshaus an der Bochumer Straße und seiner Kindheit vor Verleihung der Doppel-Null, ein Musik-Event mit Wattenscheider Bands und Musikern im Herbst, und ein offenes Singen mit eigenem Mittendrin-Liederbuch, alles etwas anders als gewohnt.
„Wir werfen erst einmal einen Stein in den See,“ erklärte Lenz aufgeräumt, „und lassen ihn Wellen erzeugen. Es gibt ganz bestimmt in Wattenscheid viele Musiker, denen wir damit ein Forum bieten können.“ Zur Initiative unterstrich er noch einmal vor „vollem Haus“ an der Hochstraße: „Das ist kein Verein, ihr müsst nirgendwo unterschreiben, wenn ihr dazu stoßt.“
Für die Wirtschafts-Entwicklungs-GmbH (WiFö) umriss Prokurist Rouven Beeck, übrigens in Wattenscheid geboren und
damit ortskundig, dass die Zentrenentwicklung gerade forciert werde. Es sei allein eine eigene Kraft dazu eingestellt worden. Allerdings „ist das Abwehrverhalten hier auch sehr groß, heißt es schnell: Es wird immer nur was für Bochum getan.“
Dabei sei für jedermann ersichtlich, dass in Wattenscheid etwas getan werden müsse, und das sei auch sehr intensiv vorgesehen. „Auch wenn wir das noch nicht endgültig mit der Politik besprochen haben,“ erklärte Beeck mit Blick in Richtung Bezirksbürgermeister Manfred Molszich, „aber wir wollen auch und gerade hier nichts neu erfinden, sondern umso mehr die Stärken stärken.“ Urbane Produktion spiele dabei durchaus eine Rolle.