Waldemar Mandzel ist ein Freund des feinen, tiefsinnigen Humors. Mit spitzer Feder wagt sich der Karikaturist, regelmäßig auch für die WAZ im Einsatz, an das Thema Kirche heran.

In seinem neuen Buch „. . . mein lieber Herr Pfarrer – Dialoge mit dem obersten Chef” greift er viele Aspekte auf, die die Gemeinden in diesen Zeiten bewegen. Nicht nur Bilder aus dem Buch sind in der Einzelausstellung zu sehen, die der Kunstkreis Wattenscheid am Samstag, 5. Dezember, eröffnet.

Darüber hinaus werden weitere Motive aus der Feder von Waldemar Mandzel im Kunst- und Galeriehaus an der Lohrheidestraße 57 präsentiert – insgesamt rund 60 an der Zahl. Es geht dabei stets um Kirche, Pfarrer und Glauben – und die aktuellen Sorgen und Nöte. Dabei zeigt Mandzel den Geistlichen in erster Linie als Mensch mit all seinen Schwächen und Stärken, Freuden, Ängsten, Hoffnungen und seiner gelegentlichen Selbstüberschätzung. Die Konfession spielt dabei keine Rolle, sein Blick gilt sowohl der evangelischen als auch der katholischen Kirche.

"Kirche nicht immer nur bierernst nehmen"

Kirchen-Themen stehen im Blickpunkt: In dieser Karikatur von Waldemar Mandzel geht es um die Besucherzahlen in den Gottesdiensten.
Kirchen-Themen stehen im Blickpunkt: In dieser Karikatur von Waldemar Mandzel geht es um die Besucherzahlen in den Gottesdiensten.

Augenzwinkernd und auf humorvolle Weise nähert er sich den Problemen und stellt dabei den Pfarrer – aufgeteilt in seine zahlreichen Rollen – in den Mittelpunkt. „In den Kirchen geht es derzeit besonders um die Themen Finanznot, Austritte sowie sinkende Besucherzahlen in den Gottesdiensten – und was man dagegen tun kann”, sagt Mandzel, der an der Sudholzstraße auf der Grenze Höntrop/Eppendorf wohnt. Seine Intention: „Kirche nicht immer nur bierernst nehmen, sondern auch mit einem Schuss Humor. Was für beide Konfessionen gilt.”

Im Vordergrund der Cartoons stehen Pfarrer im stillen Dialog mit Gott, der auf jede Frage eine Antwort kennt. Da reitet zum Beispiel der Geistliche im Wald durch Nacht und Wind, umgeben von finsteren Gestalten wie „Mitgliederschwund” und „Finanznot”. Auf seine Frage „O Gott, ich seh die schlimmsten Gespenster! Ob das alles gut ausgeht?” kommt die beruhigende Antwort „Keine Bange, mein Sohn, du schaffst es mit Müh' und Not”.

Lesung am 11. Dezember

Diese Form des Dialoges soll in der Lesung am 11. Dezember umgesetzt werden, wenn Waldemar Mandzel und Pfarrer Michael Schulze in verteilten Rollen die Gesprächssituationen mit dem „obersten Chef” passend zum jeweiligen Bild nachspielen. (Eintritt ist frei). Mandzel kennt den Geistlichen aus der evangelischen Gemeinde Eppendorf-Goldhamme gut, der auch Kabarett in seiner Gemeinde macht.