Höntrop. . Nach dem heftig kritisierten Kahlschlag am Zeppelindamm forstet die Stadt dort auf. Doch es braucht Jahre, bis die Fläche wie zuvor aussieht.

30 Eichen und 800 schnell wachsende Sträucher werden auf mehreren Metern Breite zwischen der blauen Fußgängerbrücke und der Zufahrt zur Zollstraße 161 jetzt eingepflanzt.

„Hier wird dann schon in absehbarer Zeit wieder ein ökologisch wertvoller Waldbestand entstehen“, erklärte Stadtförster Martin Erben, als am Dienstag die ersten Bäume in den Boden gebracht wurden.

Im Herbst hatte die Stadt dort umsturzgefährdete Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit fällen lassen. Das Ergebnis war ein über 280 Meter nahezu leer geräumter Randstreifen am Zeppelindamm, wo zuvor noch alles grün war. Die Kosten für Aufforstung und Fällen liegen im fünfstelligen Euro-Bereich – mit einer stärker selektiv ausgerichteten Baumfällaktion wäre der Betrag deutlich niedriger ausgefallen.

Stadt im Dialog mit dem neuen Stadtwald-Verein

Die Radikalfällungen hatten Anwohner und der kurz darauf gegründete Stadtwald-Verein als „vollkommen überzogen“ kritisiert – und anschließend den konstruktiven Dialog mit der Stadt gesucht, um Kahlschlag-Aktionen ohne Einschaltung der Öffentlichkeit künftig zu vermeiden. Das Ergebnis: Einen ähnlichen Kahlschlag soll es in Zukunft nicht mehr geben. Vielmehr haben sich die Stadt Bochum und der „Stadtwald-Verein“ darauf verständigt, dass – falls dort Grün aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden muss – jeder Baumstandort zuvor geprüft wird. Auch mit Straßen. NRW wurde über das Thema gesprochen.

Baumbestand erhalten

„Dadurch soll so viel Baumbestand wie möglich erhalten werden“, erklärt der zweite Vorsitzende Tobias Dannappel. „Denn im Herbst letzten Jahres ist hier ohne Not auch viel Grün, das nicht die Verkehrssicherheit gefährdet hatte, gefällt worden.“ Die Bäume seien ein wichtiger Schutz der Anwohner vor Lärm und Staub, „besonders deshalb, weil die Belastung durch den Autoverkehr hier noch zunehmen wird“.

Der „Stadtwald-Verein“ werde sein Augenmerk nicht nur auf den Bereich Berliner Straße, Zeppelindamm und Munscheider Damm als stark frequentierte Bochumer Verkehrsachse richten, sondern auch auf weitere Waldbereiche in Bochum.