Wattnscheid-Höntrop. . Peter-Maria Anselstetter tritt erstmals in seiner Karriere in Wattenscheid auf. Als „Hans Albers“ singt und erzählt er in seinem Solo-Programm.

Kapitänsmütze und Uniform sitzen wie beim Original. Im Blick liegt die Sehnsucht nach der See. Auch die Vita von Peter-Maria Anselstetter deckt sich mit der des „blonden Hans“: Hamburg und Reeperbahn, Schauspiel und Musik. Anselstetter (57) wird bei seinem Auftritt im Kolpinghaus Höntrop (16. März) zu Hans Albers (1891 – 1960), singt seine Lieder, erzählt von seinen Filmen, aus seinem Leben.

„Wenn man Hans Albers singt, dann muss man auch mal auf der Reeperbahn gearbeitet haben“, sagt Peter-Maria Anselstetter. Als Koch und Alleinunterhalter tat er genau das, trat auch schon mal „von abends sieben bis morgens sieben auf“ und hat auf vielen Hafenrundfahrten gesungen.

Gebürtig stammt Anselstetter aus der Oberpfalz

Mit dem Schiff ging es weiter an die Ostsee: „Rostock, Wismar – überall hin. 200 Fahrten werden es schon gewesen sein“, erinnert sich Anselstetter an einen von vielen seiner Lebensabschnitte. Der heutige Essener stammt gebürtig aus der Oberpfalz, lebte rund zehn Jahre auf Teneriffa, wuchs dort auf und spielte viel Theater: „Eigentlich stehe ich seit meinem vierten Lebensjahr auf der Bühne.“

Zurück in Deutschland begann der damals 17-jährige Anselstetter seine Schauspielausbildung in Berlin: „Am Schillertheater hatte ich das große Glück, mit Peter Zadek, dem ehemaligen Intendanten des Schauspielhauses Bochum, zusammenarbeiten zu dürfen.“

Mitbegründer des „Theater Courage“

Wie sehr Theater und Anselstetter zusammengehören, zeigen die Spuren, die der Entertainer hinterlassen hat. Vor 33 Jahren war er Mitbegründer des „Theater Courage“ in Essen, ist dort noch heute als Vorstand, Schauspieler, Sänger und Autor aktiv. Auch in Hamburg und auf Rügen gründete er Theater.

Dass die Darstellung von Hans Albers Paraderolle und Leidenschaft in einem wurde, geht derweil auf einen „totalen Zufall“ zurück: „Ich wollte ein Solo-Programm auf die Beine stellen. Mein Schwiegervater hat ganz lapidar gesagt ,Mach doch Hans Albers’. Das blieb haften, mich hat’s gepackt.“

Über 500 Auftritte absolviert

65 Lieder hat Anselstetter vom gebürtigen Hamburger in seinem Bühnen-Repertoire: „Ich werde zu Hans Albers, bin in einer Seemannskneipe, singe, erzähle über meine Filme, über die Kriegsjahre.“ Auch die NS-Zeit wird nicht ausgeklammert: „Die muss vorkommen.“ Langeweile komme nach all den Jahren in den Fußstapfen des „blonden Hans“ noch immer nicht auf: „Das Publikum ist immer anders, auch nach 500 Auftritten ist es eine große Herausforderung.“

Eine Herzensangelegenheit sind für den Künstler Auftritte in Alten- und Pflegeheimen: „Viele kennen Albers, seine Lieder, die Filme und haben Verbindungen zur See.“

Zugaben sind möglich

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Für zwei Stunden soll das Publikum in Höntrop auf klingende Schifffahrt gehen: „Wenn die Stimmung stimmt, darf’s auch etwas mehr sein“, kündigt Anselstetter einen spontanen Abend an.

Und auch der Weltbürger feiert noch Premieren: „In Wattenscheid trete ich zum ersten Mal auf.“