Eppendorf/Neuseeland. . Birgitta (32), Stephan (35) und Sohn Fynn (5) Kuhn sind auf großer Weltreise. In Neuseeland leben die Wattenscheider in einem Wohnmobil.

Alltag, bekanntes Umfeld, Winter – Familie Kuhn hat das alles knapp 20.000 Kilometer hinter sich gelassen. Der Traum einer Auszeit samt Weltreise wird seit November gelebt. Nach Vietnam, Thailand und vier australischen Tagen in Sydney haben die Eppendorfer mittlerweile den fernsten Punkt ihres Trips erreicht: den Inselstaat Neuseeland.

Bislang war der Auftakt zugleich der anstrengendste Teil, berichtet Birgitta Kuhn (32) aus der Ferne: „Der Verkehr in Vietnam ist sehr laut, in Ho-Chi-Minh-Stadt für europäische Augen das absolute Chaos. Obwohl Vietnam sehr viel Schönes zu bieten hat, waren Verkehr und Lärm doch sehr prägend.“ Thailand sei im Vergleich richtig entspannend gewesen: „Dort hat uns der Norden am besten gefallen, von dem wir auf der nächsten Reise unbedingt mehr entdecken möchten“, erzählt sie. Gemeinsam mit Ehemann Stephan (35) und Sohn Fynn (5) – genannt „Krümel“ – ging es in die Berge, wo die Familie in heißen Quellen badete.

Weihnachten unter Palmen

Ein malerischer Sonnenuntergang am Strand von Koh Phangang (Thailand).
Ein malerischer Sonnenuntergang am Strand von Koh Phangang (Thailand). © Birgitta Kuhn

Definitiv anders waren die Festtage: „Weihnachten haben wir unter Palmen gefeiert. Sehr schön, aber richtige Feststimmung kam nicht wirklich auf“, so Birgitta. Sydney war eigentlich nur als Zwischenstopp gedacht, um die Flugstrecke „Thailand - Neuseeland“ zu verkürzen. Und begeisterte auf Anhieb: „Sydney ist wahnsinnig toll, vier Tage waren im Grunde zu wenig. Krümel hat dort den tollsten Wasser-Spielplatz der Welt entdeckt – mitten in der Stadt.“

In diesem Wohnmobil erkundet Familie Kuhn Neuseeland.
In diesem Wohnmobil erkundet Familie Kuhn Neuseeland. © Birgitta Kuhn

Mittlerweile ist Familie Kuhn am Herzstück ihrer Reise angekommen. Mit einem Wohnmobil reisen die drei fernab von Zeitdruck und Vorgaben durch Neuseeland, genießen das Familienleben in vollen Zügen: „Es funktioniert erstaunlich gut, wir gehen uns noch immer nicht auf die Nerven“, schreibt Birgitta mit einer Portion Humor. „Wir genießen die intensive Familienzeit, die gemeinsamen Erlebnisse, das Leben ohne Zeitdruck und die viele Zeit fürs Spielen.“

Wale und Robben beobachtet

In Neuseeland könne Natur noch Natur sein, freuen sich die Kuhns, die bereits Wale und Robben beobachten durften. „In der Natur spiegeln sich außerdem viele Länder wider, von Holland bis Kanada meinen wir schon einige erkannt zu haben.“ Anstelle des Wattenscheider Winters genießen Eltern und Kind den Sommer Neuseelands: „Im Grunde ist er mit dem heimischen zu vergleichen, bloß wechselhafter. Ansonsten ist der Kontrast am anderen Ende der Welt nicht so groß. Wir erleben auch hier westliche Standards.“

Und Freundlichkeit. Birgitta Kuhns Wanderschuhe quittierten am Gletscher „Franz Josef“ den Dienst: „Die nächste größere Stadt war hunderte Kilometer entfernt.“ Ehemann Stephan fragte im Touristenbüro nach – und siehe da: „Die Angestellte kannte jemanden, der Schuhe zu verkaufen hatte. Er kam abends zu uns auf den Campingplatz, die Schuhe passten und ich habe sie sofort gekauft.“

Fynn hat derzeit etwas Heimweh

Im Blog „Krümels große Reise“ wird berichtet

Birgitta Kuhn teilt die Erlebnisse der Eppendorfer Familie regelmäßig im Blog „Krümels große Reise“ mit: „Es macht mir riesigen Spaß und ist für mich auch eine Art abzuschalten. Auf diese Art veröffentliche ich mein ,Tagebuch’ einfach und lasse andere an unserer Reise teilhaben.“ Ganz besonders denke sie dabei „an die Familie und Krümels Freunde“.

Der Blog bietet weitere Eindrücke, viele Bilder und zahlreiche Informationen über die Reiseroute der Familie. Bali (Indonesien) und Singapur werden den Abschluss der Weltreise bilden.

Bis Mitte März haben Kuhns noch Zeit, um weitere Naturschauspiele zu erleben, Kulturen und Orte kennenzulernen. Allein Fynn habe gerade eine Phase des Heimwehs, berichtet Mutter Birgitta: „Er möchte nach Hause zu seinen Freunden, denen er fleißig Postkarten schreibt.“ Seine Wunschliste, mit Dingen, die er unbedingt noch vor Ort erleben möchte, wird für genügend Ablenkung sorgen.