Wattenscheid. . Bernd Albers lernte Michael Schumacher im Rahmen einer Preisverleihung kennen. Zu dessen 50. Geburtstag schrieb er nun an seine Familie.
Fans auf der ganzen Welt dachten am Donnerstag an Michael Schumacher. Der siebenfache Formel-1-Weltmeister, dessen genauer Gesundheitszustand seit seinem schweren Skiunfall vor fast genau fünf Jahren weiterhin unklar ist, wurde nämlich 50 Jahre alt. Zu den Gratulanten zählte auch der Wattenscheider Bernd Albers – der in seinem an die Familie Schumacher adressierten Brief an eine über 23 Jahre zurückliegende Begegnung mit dem einstigen Rennfahrer erinnert.
Bodenständig und nahbar
Als Hauptschul- und Verkehrslehrer in Essen-Eiberg nahm Albers mit seiner damaligen siebten Klasse an einem Plakatwettbewerb zum Thema „Kindersitze find’ ich spitze“ teil und gewann den ersten Platz. Den Siegerscheck über 400 D-Mark überreichte „Schumi“ am 5. Dezember 1995 höchstpersönlich. „Er war unglaublich freundlich“, strahlt Albers noch heute. Rund eineinhalb Stunden nahm sich der Kerpener für die Schüler Zeit und erfüllte fleißig Autogrammwünsche. Starallüren? Fehlanzeige. Dabei hatte er nur wenige Wochen zuvor seinen zweiten Weltmeistertitel gefeiert.
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„Unvergesslich sind die sportlichen Aktivitäten, an denen Sie nach der Preisverleihung mit den Schülern mit großer Begeisterung teilnahmen“, schreibt Albers in seinem Brief an Familie Schumacher. Alte Fotos und Zeitungsartikel hat der 73-Jährige fein säuberlich protokolliert und abgeheftet. Mütze und Jacke, auf denen Schumacher seine Unterschrift hinterließ, werden seitdem bestens gehütet und natürlich nicht gewaschen.
Immer noch Gesprächstoff auf Klassentreffen
Neben dem Geldgewinn durfte sich die Schulklasse auch noch über einen kostenlosen Tag auf Schumachers Kartbahn in Kerpen freuen. „Dieser Tag war für uns alle unvergesslich“, fährt Albers in seinem Brief fort. Gerade für ihn als Verkehrslehrer sei es eine aufregende Strapaze gewesen, die Jugendlichen davor zu warnen, allzu kräftig aufs Gaspedal zu drücken.
„Alle diese Erinnerungen sind auch heute noch Gesprächsstoff bei Klassentreffen“, erzählt Albers. Auch deshalb entschied er sich für den Geburtstagsgruß per Brief – in der Hoffnung, dass er auch ankommt. Eine genaue Adresse konnte Albers nicht finden. „Ich habe ‘Michael Schumacher, Genfer See’ geschrieben. Man wird die Familie da ja wohl kennen“, lacht er.
Der schwere Unfall seines einstigen Helden schmerze ihn auch heute noch. „Für mich ist er der größte deutsche Sportler überhaupt“, so Albers. Umso mehr habe ihn das aktuelle Statement von Michaels Frau Corinna berührt: „Ihr könnt euch sicher sein, dass er in besten Händen ist und wir alles Menschenmögliche tun, um ihm zu helfen.“