Wattenscheid. . Markus und Willi Gläsner verwandeln den Garten in einen Horror-Park. Grabsteine und Skelette bilden die Deko. Die Nachbarn feiern dort Party.
Irgendetwas ist anders an diesem Haus in der schmucken Siedlung in Günnigfeld. Es könnte das Skelett sein, das gerade die Straßenlaterne hochzuklettern scheint, wie weitere Knochengerüste an der Fassade. Und bis zum Mittwoch (31.) werden sich die schaurigen Gestalten noch vermehren, hier an der Karlstraße 24. Denn der Halloween-Spaß hat hier schon Tradition. „500 Würstchen sind im letzten Jahr ratzeputz weggegangen“, überschlagen Markus und Willi Gläsner nur, wie viele Gäste zu dem Spektakel kommen.
Fans der „Horror-Gestalten“ wollen das Thema „Asien“
Damit „können wir ja schon gar nicht mehr anders“, meinen sie schmunzelnd. Denn einmal in den vergangenen sechs Jahren hatten sie den Motto-Abend vor Allerheiligen, Halloween eben, abgesagt. „Und die Leute kamen trotzdem.“ Besonders angesprungen sind die Fans der „Horror-Gestalten“ auf das Thema „Asien“, kamen als Geishas, mit Kunstblut verschmiert, oder als Samurai-Krieger, mit Spinnweben verziert.
Das Thema ist noch einmal Programm: Horror-Gestalten. Die Gläsners haben locker „zwei, zweieinhalb Tage“ zu tun, um den 800 Quadratmeter großen Garten mit zehn, 15 Helfern aus der Nachbarschaft für den Grusel-Abend flott zu machen. Der ist auch schon wie geschaffen für das fernöstlich, exotisch Fremde, es gibt kleine Teiche, Bonsais, Buddha-Köpfe, rote Schlitz-Ahornbäumchen oder schmucke Bambus-Inseln.
Styropor-Grabsteine, Knochenhände, Schädel, Grablichter und endlose Schlangen von LED-Lichterketten wurden schon am Wochenende aufgebaut und verlegt. „2000 Birnen“, schätzt Markus Gläsner. Dazu Kürbisse. Lichterketten gibt’s hier übrigens zu Weihnachten „noch mehr“.
Erlös wird der Förderschule gespendet
Der Erlös aus Speis’ und Trank des Halloween-Abends (31.) ab 18 Uhr an der Karlstraße 24 geht an die Janusz-Korczak-Schule, Förderschule mit Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ an der Alleestraße. Sie konnte sich im letzten Jahr über 600 Euro freuen.
Ausufern soll Halloween nicht: Es gibt nur Soft-Drinks.
Da wird dann die Nachbarschaft auch schon einmal mit einem Weihnachtsbaum überrascht. Denn der ist nicht gewachsen, der wird am Fahnenmast hochgezogen. Bis eine Böe den gesamten Mast mitsamt Baum umgeschmissen hat, erinnern sich die Grusel-Gastgeber. Weil die Deko-Kugeln sich im Regen mit Wasser gefüllt hatten.
Die Styropor-Grabsteine auf dem gepflegten Rasen, weil erheblich leichter, werden deshalb einzeln festgesteckt. Das Ganze ist damit gar nicht so furchterregend, soll hauptsächlich für die Kinder sein. „Nett, privat“, wollen es Markus und Willi Gläsner gestalten. Der Fundus an Halloween-Deko-Artikeln ist schon beachtlich, wird aber natürlich trotzdem jedes Mal neu aufgemöbelt und aufgestockt.
„Aus der Nummer kommen wir einfach nicht mehr raus“, meint das Duo. „Aber schließlich gefällt es uns ja auch so.“