Wattenscheid-Mitte. . Viel Abwechslung boten neun Autoren mit ihren unterschiedlichen Werken. Die Lesereihe des Fördervereins „LiesWAT!“ ging in die fünfte Runde.
Vielfältige Themen und ein unterhaltsamer Abend: Neun Schreibende präsentierten in der Bücherei ihre Werke und sorgten für die bislang umfangreichste Variante eines Autorenforums.
Der Förderverein „LiesWAT!“ stellte eine abwechslungsreiche Auswahl zusammen, die von Kurzgeschichten und Krimis über alltägliche Gedankenwelten und Schwärmereien bis hin zu fantastischen Geschichten wenig Wünsche offenließen. Ob es nun dem Spätsommer oder der Verkehrssituation in Wattenscheid geschuldet war ist rein spekulativ. Klar ist, die fünfte Auflage des Autorenforums in der Bücherei Wattenscheid hätte mehr Besucher verdient.
„Autoren sind nah und authentisch“
Auch weil „hier die Autoren nah und authentisch sind, man in der Pause ins Gespräch kommen kann“, so LiesWAT-Vorsitzende Astrid Kern. Die Initiatorin der Reihe zeigte sich dennoch zufrieden und besonders beeindruckt von Nahed al Essas Beitrag: „Sehr emotional, toller Text, sprachlich super und zu Herzen gehend.“
Raniero Spahn präsentierte zum Auftakt eine satirische Kurzgeschichte, in der ein Konzert zum ungekünstelten Drama wird. Geschlechterspezifische Auseinandersetzungen und Sichtweisen inklusive. Die „Irrungen und Wirrungen junger Liebe“, wie es die zweite LiesWAT-Vorsitzende Silvia Kleinbeck-Dicke zusammenfasste, behandelte die Gelsenkirchenerin Elke Schleich. Ihre Geschichte spielt in den 60ern Jahren und brachte „Herzklopfen anne Bude“ in die Bücherei.
Über einen „Waldkehr“ und vier „Zähhäuter“
Einen weiten Bogen schlug Salvatore Treccarichi, der die Zuhörer mit in seine fantastische Welt „Gerwod“ nahm. Sieben von zehn geplanten Büchern hat der Höntroper bereits veröffentlicht, bis Ende 2019 soll die Serie vollendet sein: „Ich möchte eine ganz eigene Welt mit neuen Geschöpfen kreieren“, erklärte Treccarichi, bevor er eine Einführung bot und einen Auszug vorlas. „Waldkehr“ und „Zähhäuter“ gaben in einem mittelalterlichen Gasthaus einen Eindruck, wer seine Welt bevölkert.
In der Pause konnte man sich austauschen
Verschiedene Gedanken „Über Gott und die Welt“ las Elmar Josten, bevor Peter Reidegeld mit Krimi-Auszügen erneut für Spannung sorgte. Alfred Riebel trug seine Werke bei der Rückkehr nach Wattenscheid „Bunt gemischt“ vor.
Während der Pause kamen Autoren, Organisatoren und Besucher am Buffet zusammen, das „LiesWAT“ erneut kostenlos zur Verfügung stellte. Weitere Informationen zum Förderverein der Bücherei „LiesWAT“ gibt es hier.
Kreuzfahrt durch die Namen
Einen sachlich-informativen, wenngleich nicht weniger unterhaltsamen Ansatz wählte Gabriela Grune. Die Wattenscheiderin lud auf eine Kreuzfahrt durch die Namen ein. So seien die Schmidts und Müllers so prominent in Deutschland vertreten, da seinerzeit nun einmal jedes Dorf einen Schmied und einen Müller benötigte. Auch der Namensgebung der römischen Mythologie widmete sich Grune und schlug über die Venus als „Idealbild der weiblichen Schönheit“ die Brücke zum heutigen Jugendwahn durch Schönheits-OPs und Körperkult.
Mit kontrastreichen Auszügen aus seinen Krimis unterhielt Hans Gebert. Einem unabsichtlichen Mord samt derb und realistisch sprechender und handelnder Figuren ließ er eine sexuell-aufgeladene Szene folgen. Über mangelnde Abwechslung konnte sich keiner beschweren.