Höntrop. . 25. Höntroper Töpfermarkt bietet nicht alltägliche Deko- und Gebrauchsgegenstände. Gemütliches Bummeln an 50 Ständen an der Villa Baare.

Im Park der Villa Baare am Südpark geht es wieder rund, spätestens einmal im Jahr zum Höntroper Töpfermarkt, und das nun schon zum 25. Mal. „Silber“ ist allerdings nicht die vorherrschende Farbe an und auf den Ständen der wiederum über 50 Töpfer aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus.

Der Spätsommer-Sonnenschein taucht die Werke in behagliche Goldtöne. Und lässt die Besucher blinzeln oder dem geschäftigen Treiben an der kreisenden Töpferscheibe zusehen.

Bei der Scheibe geblieben

Diese bringt Walter Könings aus Willich in Schwung, um seinen tönernen Schwimmsteinen und Glöckchen die Form zu geben. Keine Show, betont der 64-Jährige schmunzelnd, „ne, ne, die will ich schon fertig machen und heil nach Hause bringen.“ Ursprünglich hat er Grafik-Design studiert, „mit allen Scheinen“, aber dann kam vor 35 Jahren die Werkstatt „dazwischen“ und er ist bei der Scheibe geblieben.

Der Höntroper Markt ist beliebt bei den Kunsthandwerkern, für viele gibt es hier ein Wiedersehen. Die Palette der Werke ist dabei so vielfältig, dass von Konkurrenz für den gemütlich bummelnden Besucher nichts zu spüren ist.

Wirtschaftlich gesehen schon mutig

Das hat auch Veranstalter Roger Zumpfe überrascht beim Start des

Sonnenschein und Mut zur Farbe, Liebhaber, was willst Du mehr.
Sonnenschein und Mut zur Farbe, Liebhaber, was willst Du mehr. © Ingo Otto

Töpfermarktes vor 24 Jahren erlebt. Kunsthandwerker derselben Fachrichtung einzuladen, um die tolle Atmosphäre im Park zu bereichern, „das war wirtschaftlich gesehen schon mutig, schließlich müssen wir alle ja verkaufen,“ erinnert er sich rückblickend. Um heute sagen zu können: „Das hat prima funktioniert.“ Was der Besucherandrang jeweils am letzten Wochenende im September bestätigt.

Hauptsache „Fisch“

Lebensgefährtin Birgitt Diedrichs-Heß haben es in diesem Jahr besonders die getöpferten Fische der kleinen Serie gleich am Eingang angetan. „Philosofisch, Typografisch, Kalligrafisch“, sie sind genauso Blickfang wie die Pflanzstecker für Balkonkübel, Beet oder Rabatten. Die als wetterfest etikettierten Kräuterfahnen tragen die gärtnerisch-gelassenen Hinweise „Kennichnicht“, „Begleitgrün“, „Unkraut“, „Wildwuchs“ oder „Das kann weg“.

Griffanleitungen oder mittelalterliche Notenhefte

Geschenkideen in allen Größen, Formen und Farben also zuhauf, und nicht nur für den Herbstblumenstrauß oder die festliche Tafel. Selbst für das Ohr ist – neben Könings tönernen Glöckchen beispielsweise – etwas dabei. In Ungarn produzierte Ocarinas lassen viele der Besucher an dem kleinen Stand verweilen. Passend dazu liegen Griffanleitungen oder mittelalterliche Notenhefte für das Spiel auf der kleinen, bauchigen Tonpfeife aus.

Wettervorschau der etwas anderen Art

Folgt man dem Gesetz der Serie oder dem Bestandsschutz für schönes Wetter zum dann schon 26. Höntroper Töpfermarkt, dann wird es am 28. und 29. September 2019 zumindest am Reiterweg 13 wieder spätsommerlich warm und trocken.

Organisator Roger Zumpfe kann sogar berichten, dass schon Hochzeitstermine auf eben den Markttermin gelegt werden. Wegen der Wettergarantie.

Auswahl von „platten Flaschen“

Stutzen lässt den unbedarften Betrachter denn auch die kleine Auswahl von „platten Flaschen“ am Stand von Matthias Kurig, dessen Werkstatt natürlich in der Nähe der Künstlerkolonie Worpswede liegt. Der verrät gern das Geheimnis: „Bei 700 Grad im Töpferofen flach schmelzen, und dann abkühlen lassen auf 120 Grad.“ Dauert mal eben zwei Tage.