Wattenscheid-Mitte. . Zum Weltkindertag dürfen sie gemäß des Unicef-Mottos Freiräume nutzen. Ihre Wünsche drehen sich um Bewegung, um Gesang und viel Spiel.

Welche Freiräume wünscht ihr euch? Das wurden Kinder der zehn Wattenscheider Kitas im Zweckverband im Vorfeld des Weltkindertages am Donnerstag gefragt, angelehnt an das Motto des Kinderhilfswerks. Die Kleinen griffen zu Stift und Papier, und heraus kamen Träume wie „mal liegen bleiben dürfen“, „fliegen können“, „Pferde im Garten“ und „eine Autorennbahn um den Kindergarten“.

Hauptwunsch: mehr Bewegungsmöglichkeiten

Es gab aber auch realistische Ideen. Vor allem mehr Bewegungsmöglichkeiten rangierten ganz vorn auf der Wunschliste. Monika Gombarek (St. Pius): „Bei uns standen aus Brandschutzgründen Umbauten an mit der Folge, dass die Kinder den großen Flur nicht mehr nutzen dürfen. Daher der Wunsch, sich austoben zu können.“

Für einige ist es schon ein Freiraum, auf dem Rathausvorplatz spielen und ihn anmalen zu dürfen, und genau das taten die Jungs und Mädels auch, parallel zu den Kindern aus 13 Kitas in Bochum, die den Platz am Kuhhirten auf dem Boulevard in Beschlag nahmen. Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD) als Hausherr überließ ihnen gern den Wattenscheider Rathausplatz.

Kinder wählen ihr Kinderparlament

Stephanie Rösen, Leiterin der katholischen Tageseinrichtung St. Maria Magdalena in Höntrop und Kita-Sprecherin der Pfarrei St. Gertrud von Brabant: „Diesmal ließen wir die Kinder selbst entscheiden, wie sie das Motto von Unicef umsetzen. Wir haben ihre Vorschläge zu Freiräumen hier am Rathaus umgesetzt.“ Da wurde gehüpft und gesprungen, das Pflaster mit bunter Kreide verziert, und auf der Rathaustreppe ertönten Lieder. „Tatsächlich ist es für einige Kinder ein Freiraum, nach Herzenslust singen zu können.“

Heute Kinderfest im Stadtgarten

Der Weltkindertag ist auch Anlass des heutigen Festes der Sozialraumkonferenz im Stadtgarten. „WAT ist so bunt wie die Welt selbst“, lautet das Motto des 10. Wattenscheider Kinderfestes.

Ab 15 Uhr werden der Parkplatz und die große Stadtgartenwiese vor dem Eingang zur Freilichtbühne zur Spielfläche. Zuvor, um 14 Uhr, ist Treffpunkt in der Friedenskirche. Von dort aus ziehen Kinder und Erwachsene dann zum Stadtgarten.

Der USB beteiligt sich mit einer Bastelaktion. Kinder werden ermuntert, kleine Nistkästen selbst zu gestalten.

Dass sich Kinder auch ganz ernsthaft mit ihren Rechten beschäftigen können, zeigte eine Stellwand, die die Kita St. Theresia Eppendorf bestückt hat. Dort wählten die Kleinen ein Kinderparlament. Weitere Einrichtungen werden’s ihnen gleichtun. In diesem debattierten sie über die Situation von Kindern weltweit.

Heraus kamen Forderungen wie „Recht auf Fürsorge, aufs Spielen, auf Mitbestimmung und auf Schutz vor Ausbeutung“. Rösen: „Sie erfahren, dass es gesund ist, Obst zu essen, aber nicht gut, dass Kinder in anderen Ländern auf Bananenplantagen arbeiten müssen.“