Wattenscheid-Mitte. . Eine Rampe von der Ridderstraße aus könnte für einen barrierefreien Zugang zum WAT-Bahnhof sorgen. Das schlagen Marita und Karl-Josef Peters vor.
Maßlos ärgern sich Marita und Karl-Josef Peters darüber, dass der angekündigte barrierefreie Ausbau des Wattenscheider Bahnhofs seit Jahren auf sich warten lässt. Der Einbau eines Fahrstuhls wird sich – wie berichtet – weiter verzögern, da sich keine Firma auf die Ausschreibung gemeldet hat. Ihr alternativer Vorschlag: „Der Bau einer langen Rampe von der Ridderstraße unter der Bahnbrücke mit mäßigem Anstieg bis zum Bahnsteig. Dies brächte einen Zugang, der nicht reparaturanfällig und sicher vor Vandalismus ist und die Fahrgäste jederzeit sicher auf den Bahnsteig bringt.“
Das Ehepaar wohnt in der Wattenscheider Innenstadt. „Ich bin viel mit dem Zug unterwegs, kenne die soziale Situation hier und kenne als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Behinderte Bochum die Probleme des Wattenscheider Bahnhofs“, erklärt Marita Peters. „Für Reisende mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder Fahrrad ist der Bahnsteig wegen der steilen Treppe nicht oder nur schwer zu erreichen. Fällt der Aufzug wegen Vandalismus oder technischer Defekte aus, gibt es ein Problem. Und da der Wattenscheider Bahnhof ohne Aufsicht ist, befürchte ich, dass der Fahrstuhl durch Beschädigungen häufig ausfällt.“
Erneute Ausschreibung ist geplant
Nach Angaben der Deutschen Bahn ist ein erneutes Ausschreibungsverfahren für den Aufzug im Wattenscheider Bahnhof geplant. Ziel ist jetzt, dass der Aufzug 2019 in Betrieb geht.
Dass sich im ersten Anlauf keine Firma gemeldet hat, hänge laut Bahn wohl damit zusammen, dass derzeit die Unternehmen ausgelastet seien.
Schreiben an die Bahn
Die 72-Jährige hat sich mit ihren Bedenken schriftlich an die Deutsche Bahn gewandt und den Bau einer Rampe am Wattenscheider Bahnhof vorgeschlagen. In dem Antwortschreiben erklärt Werner Lübberink, der für NRW zuständige Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, dass beide Varianten zur barrierefreien Erschließung des Bahnsteigs eingehend geprüft worden seien und man sich für einen Fahrstuhl entschieden habe. In der Bahnhofshalle sei neben der Treppenanlage bereits eine „bauliche Konstruktion vorhanden, die für die Aufnahme eines Aufzuges ideal ist.“
Optimaler Einsatz der Steuer- und Fördergelder
Und weiter: „Die Berücksichtigung der wirtschaftlich bestmöglichen Variante und des optimalen Einsatzes der Steuer- und Fördergelder, welche die Maßnahme anteilig finanzieren, schließt eine Rampenerschließung über die Ridderstraße aus.“ Auch die Behindertenverbände in Bochum hätten für die Fahrstuhl-Lösung ihre Zustimmung gegeben.
Er könne die Sorge verstehen, dass Fahrstühle anfälliger für Vandalismus seien. Die Aufzüge seien deshalb mit digitalen Überwachungsgeräten ausgerüstet, die einen Ausfall der Anlage selbstständig melden, um zügig Reparaturen durchführen zu können.