Höntrop. . Show der Turmspringerriege von „Cologne Bombs“ beim Sommerfest von Wasser-Welten und Hallenfreibadfreunden. Würdiger Abschied vor dem Neubau.
Mit einem Sommerfest nahmen die Wasser-Welten Bochum und die Höntroper Hallenfreibadfreunde Abschied vom alten Bad am Südpark, dem der Neubau in den nächsten Jahren folgen wird. Abgerissen wird indes nur das Hallenbad. Und in der laufenden Freibadsaison kommen Freiluftschwimmer ohnehin noch unbegrenzt auf ihre Kosten.
„Entspannung“ war damit wohl das Zauberwort, das die Atmosphäre ausmachte. Gleichwohl waren die Augen aller Badegäste dieses denkwürdigen Sommerfest-Sonntags zunächst freudig gespannt auf den Turm gerichtet, wo die Turmspringerriege „Cologne Bombs“ eine fulminante Show bot und gleichzeitig ihrem Namen alle Ehre machte.

Anfeuern per Applaus
Denn kerzengerades und spritzerfreies Eintauchen steht bei den sechs Jungs nicht auf dem Programm. Sie zeigen vielmehr, was aus dem Handstand, auch zu zweit, aus dem Sitz oder vom Trampolin aus fünf oder zehn Metern Höhe improvisiert werden kann. Die Gäste auf den Rängen mussten sie kaum zum rhythmischen Anfeuern per Applaus animieren.
Emsig war auch der Verein der Badfreunde dabei, weitere Mitglieder zu gewinnen. Der Erfolg mit dem Beschluss des Bad-Neubaus gibt sicher Schub für das weitere Engagement. „Wir wollen uns auf jeden Fall in die weitere Planung einbringen“, unterstreicht der Vereinsvorsitzende Stefan Wolf optimistisch. „Konstruktive Gespräche mit dem Leiter der neuen Bädergesellschaft, Berthold Schmitt, haben wir bereits aufgenommen.“

Eine echte Belohnung
Der Grundsatzbeschluss aus dem vergangenen Dezember habe jedenfalls erst einmal das lange Zittern aller Höntroper Hallenfreibadfreunde beendet. „Das zeigt auch deutlich, dass Bürgerbeteiligung für öffentliche Einrichtungen aller Art wichtig ist“, bilanziert Wolf. „Wir können höchst zufrieden sein, dass am Ende sogar das Höntroper Bad das erste in Bochum für die neue Gesellschaft sein wird, das so umfassend neu gestaltet wird. Es ist damit – von der Schließung bedroht – sozusagen von Null auf den ersten Platz geschossen. Eine echte Belohnung – auch für den Verein.“
Gäste aus der Hustadt sorgen für den Kaffee
Mit ihrer mobilen italienische Espressomaschine machte die Kulturinitiative HU-Kult auf sich und ihre Arbeit im Südosten der Stadt auf Einladung der Badfreunde auf sich aufmerksam.
Sprecher Matthias Köllmann dankte für die Einladung nach Höntrop, um so Bürgerinitiativen der verschiedenen Quartiere zusammen zu bringen.
„Tolles Merkmal“
Damit weise das Thema Bäder in Bochum gegenüber anderen Städten einen hohen Stellenwert auf. Während diese an den Kosten für dieses „tolle Merkmal“ schraubten, zeige die jüngste Entwicklung, dass dies offenbar hier nicht notwendig sei, Bäder vielmehr für die Kommune ein deutliches Qualitätsmerkmal seien. Schmunzelnd gibt Wolf angesichts der ungewöhnlichen und langanhaltend hohen Temperaturen dieses Sommers außerdem zu bedenken, früher seien etwa zehn „echte“ Freibadtage die Regel gewesen. „Es kann ja nun einfach so sein, dass das Jahr 2018 eine echte Trendwende darstellen wird.“ Und die Bäder nicht nur für die nun 70 Mitglieder seines Vereins sowie „ein paar Hundert“ der vier angeschlossenen wassersporttreibenden Clubs neue und noch größere Bedeutung bekommen.