Wattenscheid-Mitte. . Schwerpunktangebot der Kampfkunstschule Zen-Ki-Budo bei „Fit im Park“ im Stadtgarten. Jiu Jitsu-Training erntet erst einmal neugierige Blicke.

Turnschuhe, T-Shirts und Jeans müssen reichen, aber „Sensei“ nennen sie ihren Trainer schon. Den „Meister“ Uwe Reichelt, und er trägt heute auch nicht den schwarzen Gürtel über seinem weißen Kampfanzug. Aber sie alle zeigen, was die Kampfkunst Jiu Jitsu so kann und macht. Diesmal aber auf dem Rasen neben dem Ententeich im Stadtgarten findet das Training ist für den Club „Zen-Ki-Budo“ beim Schwerpunkt-Angebote „Fit im Park“ statt.

Und die ersten Neugierigen, die sehen wollen, was das runde Dutzend bunt gemischter Kampfkünstler da veranstaltet, sind auch prompt die Enten. Die Nordic Walker und Jogger riskieren einen langen Hals, laufen aber unbeirrt weiter, ein paar Kids mit Skateboards nehmen sich schon mehr Zeit zum Herüberspähen.

Zwischen Kampfmäusen und Jiu Jitsu Dragons

Nicht nur umfassende Selbstverteidigung gegen Angreifer bietet Zen-Ki-Budo in der Trainingsstätte an der Friedensstraße in Herne. Die „Kampfmäuse“ sind etwa eine Kindergruppe für Vier- bis Neujährige.

Ganzheitliches Körpertraining steht für die „Jiu Jitsu Dragons“ (10 bis 16 Jahre) im Plan. Info: www.zen-ki-budo.de

Schnupperangebot

„Vielleicht nicht die beste Zeit um halb acht abends im Park,“ räumt der Trainer ein. Macht nichts, das Aufwärmen und die ersten Partnerübungen zieht er mit Energie durch. Und auch seine Truppe macht konzentriert mit, kommt langsam ins Schwitzen. Das Schnupperangebot dient der Kampfkunstschule mit Bochumer Wurzeln, die aber im nahen Röhlinghausen trainiert, dem Sport, der Attraktivität des Wattenscheider Parks. Und vor allem der Beweglichkeit und dem Selbstvertrauen der Teilnehmer, wie sich schnell zeigt. „Bei uns hat gerade einer mit immerhin 70 Jahren angefangen“, meint Uwe lächelnd. Der eingetragene Verein ist in seinen nur fünf Jahren seit dem Start auf stattliche 112 Mitglieder in allen Altersgruppen gewachsen.

© Gero Helm

Keine Wettkampfgruppe

Eine Wettkampfgruppe gibt’s nicht, nicht mal Wettkämpfe, denn „es gibt ja keine Regeln,“ erklärt Uwe Reichelt, nebenbei auch erster Vorsitzender. Selbstverteidigung steht im Mittelpunkt, und das waffenlos. Die Abwehr mit dem schaumstoffumwickelten Stock mit anschließendem Gegenangriff macht er mit einem Vergleich anschmiegsamer: „Das ist fast wie beim Tanzen.“ Nur, dass der Gegenüber hier im Aufgabegriff landet, der Handhebel setzt ihn außer Gefecht.

Erfahrungen an den einzelnen Standorten machen

Und ebenfalls wie beim Tanzen zählen Training und Praxis. „Drei Jahre braucht man schon, um sich einigermaßen verteidigen zu können,“ räumt Reichelt Hollywood-Träume beiseite. Niederschwellige Angebote wie dieses sind es, auf die der Stadtsportbund mit dem Projekt „Fit im Park“ setzt, und die Erfahrungen an den einzelnen Standorten sind nicht schlecht. Immerhin fragt auch an diesem Abend im Stadtgarten ein Pärchen: „Ist das jetzt häufiger?“ - ist es, noch zwei Mal, Dienstagabends am 21. und 28. August, jeweils von 19.30 bis 21 Uhr. Auch zum Mitmachen.