Höntrop. . Kolpingspielschar fegt die Höntroper Waldbühne und den Requisitenschuppen für die Aufführungen des Puppenkisten-Klassikers und „Schneewittchen“.
„Bring ‘n paar 120er mit - 120er, hörst Du?“, „Wo ist denn schon wieder die Stichsäge?“, das Stimmengewirr in der Stille über dem Südpark macht neugierig auf den Lohn der Mühen, die die Kolpingspielschar Höntrop und ihre Unterstützer für die Märchenspiele auf der Waldbühne einsetzen. Erst kommt das „Urmel aus dem Eis“, dann „Schneewittchen und die sieben Zwerge“.
Im Blickpunkt steht dann ein glattes Dutzend Akteure auf der Bühne unter Regie von Tina Ridder, und noch einmal 15 Heinzelmännchen und -frauchen hinter den Kulissen, für die sich erstmals Basti Hacker verantwortlich zeigt. Der hat gerade die zweite Prüfung zum Krankenpfleger erfolgreich absolviert. Deshalb macht ihm die Arbeit mit
Zwei Tage für Sichten und Sortieren
Atemmaske und Latexhandschuhen auch erst einmal nicht so viel aus.
Aber das robuste Hantieren im großen Requisitenschuppen macht das erforderlich, denn schließlich steht der nebst Bühne eben im Wald. Und die tierischen Nachbarn überwintern auch gern darin. Fuchs, Marder und kleinere vierbeinige Gäste sind hier schon gesichtet worden, vor allem aber ihre Hinterlassenschaften, über denen jetzt die Fliegen kreisen. Natur pur eben. Davon lassen sich die schwitzenden Helfer nichts anmerken, „gut 900 Stunden“, überschlägt Regisseurin Tina, sind hier seit dem „Winterschlaf“ schon investiert worden, um das schmucke Amphi-Theater wieder auf Vordermann zu bringen.
Zwei Tage hat allein das Sichten und Sortieren des Materials gedauert, „aber das sieht eigentlich ganz gut aus, wir haben wohl nur Kleinigkeiten zu überholen,“ meint der 26-jährige Bühnenmeister Basti. Damit alles passt, sind auf den verteilten Baustellen im gesamten Rund DIN-A4-Ausdrucke unterwegs, die als Vorlage das Bühnenbild von 2013 zeigen.
50 Tonnen Splitt und Asche
Man mag es kaum zusammenrechnen, was hier an Arbeit und Material zusammengekommen ist. Die Helfer haben die Sitzbänke komplett überholt, den Abgang zum Toilettenhäuschen gepflastert und dort Dach und Dachrinne gesäubert, den Zaun gerichtet und gestrichen, die Elektroleitungen fit gemacht und mehrere Tage das Herbstlaub zusammengefegt und entsorgt. Genau wie das wuchernde Buschwerk.
Klassiker der Augsburger Puppenkiste ab 13.
Die Kolping-Spielschar führt das Märchenstück „Urmel aus dem Eis“ von Montag bis Freitag, 13. bis 17. August, jeweils um 16.30 Uhr auf. Karten kosten 5,50 Euro, für Kinder 4,50 Euro, mit Ferienpass die Hälfte.
Das Spiel „Schneewittchen“ schließt sich vom 12. bis 19. August, ebenfalls um 16.30 Uhr, an, Karten an der Tageskasse.
Ach ja, und über 50 Tonnen Splitt und Asche für die Neumodellierung verteilt und eine neue 160-mm-Leitung verlegt. Denn der Souffleurkasten mitten im Rund ist eigentlich ein Ablauf. Der aber nicht einfach mit Blättern verstopft war, die man mit einer Spirale hätte entfernen können, sondern im Wortsinne „proppenvoll“ mit Schlamm war, Ablauf gleich Null. Ein Mini-Bagger musste eingreifen.
Hier gilt: alle Gewerke sind vertreten. Weshalb sich die Spielschar auch zutraut, alles zu spielen, „bis zur Aida“. Schließlich diente ein neuer Kanal weiland auch Guiseppe Verdi schon als Anstoß.