Mitte. . Das Roadfestival Odyssee holt feinsten Global Pop in den Stadtgarten. Die Band Bantu bot eine explosive Mischung aus Afrobeats, HipHop und Jazz.
Eine Odyssee liegt hinter der Band Bantu, die am Samstag an der Freilichtbühne Wattenscheid ein mitreißendes Konzert gegeben hat. Die 13-köpfige Band aus Nigeria tourte eine Woche lang durch das Ruhrgebiet und präsentierte feinste Afrobeats. Ermöglicht hat dies das Roadfestival Odyssee, ein musikalisches Format, das internationale Bands durch Hagen, Recklinghausen, Mülheim und Bochum touren lässt.
Musik der Metropolen
Unter dem Motto „Musik der Metropolen“ feiert das Roadfestival Odyssee in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Bestehen. In Kooperation mit dem Radio Cosmo und dem WDR gibt die Plattform Menschen aus dem Revier die Möglichkeit, kostenlos Musik zu erfahren, die klar außerhalb des Mainstreams liegt. „Vor 20 Jahren lag der Fokus noch darauf, Musik der Migranten zu unterstützen“, sagt Claudia Saerbeck, die Mitorganisatorin der Odyssee. Die Mitbegründerin des Kulturzentrums Bahnhof Langendreer arbeitet als Programm-Managerin im Ringlokschuppen Mülheim.
Dokumentation im Bahnhof Langendreer
Am kommenden Mittwoch (25.) zeigt der Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, die Dokumentation „Das Kongo Tribunal“ mit anschließender Diskussion. Der Film ist Teil des Odyssee-Programms.
Im Oktober wird außerdem noch eine ergänzende Informationsveranstaltung mit dem Titel „Die Festung Europa beginnt in Afrika“ im Bahnhof Langendreer ausgetragen.
Mittlerweile sei der Fokus kosmopolitischer, doch der politische Anspruch bleibt. Jährlich gibt es ein neues Motto, unter dem die Organisatoren das Programm des Festivals gestalten. Im Vorjahr war es das Thema Flucht, diesmal steht alles im Zeichen Afrikas. „Wir wollen nicht nur unterhaltsame Musik präsentieren, sondern sie in einen globalen Zusammenhang stellen“, sagt Claudia Saerbeck. Deshalb wird das Programm von Diskussionsveranstaltungen und Kinoabenden begleitet.
Die Band Bantu zeigte an diesem Abend eine erstklassige Mischung aus Afrobeats und HipHop. Begründer Adé Bantu ist in London und Deutschland aufgewachsen, lebt in Nigeria. Mit HipHop-Größen wie Sammy Deluxe, Afrob und Xavier Naidoo engagierte er sich Anfang der 2000er Jahre gegen Rassismus. Heute kritisieren er und seine Bandkollegen die Korruption und politischen Verhältnisse in der Metropole Lagos, der nigerianischen Hauptstadt. „Gleichheit und Gerechtigkeit sind die zentralen Themen der Band“, sagt Ibrahim Oyetunji, Manager der Band. Musik gilt hier als universelle Sprache zur Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen.
Nach Bantu begrüßt die Freilichtbühne am Samstag (28.) die Band Pachibaba aus La Réunion und am Samstag, 4. August, die Straßenband Il Civetto aus Berlin, die mit der algerischen Gruppe Sabâ ihre Musik präsentieren wird.