Höntrop. . Hinter dem ersten Kleinfeld-Turnier für Jugendfußball-Mannschaften steht eine ansteckende Idee. Bolzen am Südpark wirbelt kräftig Staub auf.

Regeln, wie sie klarer kaum sein könnten: Jeder gegen Jeden, fliegender Wechsel, kein Torwart, Torschuss erst ab der Mittellinie und keine Grätschen. Da schlägt seit Generationen jedes Straßenkicker-Herz höher.

Und es schlägt vor allem jetzt wieder mit Macht, denn gerade schwappt eine Idee hinüber an den Rand des Südparks und beginnt Früchte zu tragen. Im Blickpunkt steht — so einfach und so vielversprechend – der Bolzplatz. Hier am Schwimmbad in „Edelform“.

Viele Unterstützer für das Bolzplatz-Projekt

Patrick Schulz hat sie im Konzept „bochumbolzt“ in Form gegossen und per Flyer und auf Facebook weitergetragen. So weit, dass zur Premiere am Parkplatz im Südpark ganz fix sechs Mannschaften eifriger Sechs- bis Zehnjähriger rund um den Streetsoccer-Court zusammen- und aufgestellt werden konnten.

Kein Ball wurde verloren gegeben auf dem staubigen Court.
Kein Ball wurde verloren gegeben auf dem staubigen Court. © Gero Helm

Und vorab konnte Schulz auch schon Unterstützer für seine Idee finden. Wie das Fanprojekt und damit die Awo und das Jugendamt, und die Falken und damit deren Möglichkeit zur „Spielplatzpatenschaft“. Außerdem verfügten diese beiden „Mitspieler“ über Kontakte und Erfahrungen bei ähnlichen Aktionen.

Kleinigkeiten beginnen sich da neben dem eigentlichen Gewusel auf dem rustikalen Ascheplatz – das teils mit erstaunlichen Ergebnissen wie 1:9 oder 3:8 in sechs Minuten (!) endete – zu summieren. Getränke stehen in Glas-Pfandflaschen bereit, Obst stärkt die kleinen Kicker, rundum sind Müllbehälter und Schalen mit Sand als Aschenbecher platziert.

Kleine Kicker sorgen selbst für Sauberkeit

Und auf eine Station der „bochumbolzt“-Aktion schicken Patrik Schulz und seine Helfer die unermüdlichen Mädchen und Jungs in der Spielpause. Begeistert machen sie sich auf, um rund um den Bolzplatz und auf den Wegen achtlos weggeworfenen Müll aufzusammeln – in Tüten aus Papier, sicher ungewöhnlich und einen Gedanken weiter gedacht.

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Das „Kümmern“ um den Nachbarn, die Nachbarschaft, Teamspiel und Gemeinschaftsgedanke, das alles kommt unmerklich durch. Und mit den Bolzplätzen an der Blumenfeldstraße hinter dem Sportplatz des FC Neuruhrort und dem an der Eythstraße nahe der Köllerholzschule gesellen sich schon die nächsten in das Patenschafts-Nachbarn-Projekt.

„Geborgenheit, Menschlichkeit und Gemeinschaft“ nennt es das Konzept, die drei Bolzplätze sollen mit nachbarschaftlichem Engagement hergerichtet und dauerhaft bewirtschaftet werden.