Mitte. Ein „Riesel-Brunnen“ soll auf dem August-Bebel-Platz entstehen. Das schlägt Künstler Norbert Döppenschmitt vor.

Attraktiv ist der August-Bebel-Platz wahrlich nicht: Viel Beton und Asphalt, viel Verkehr, nur wenig Grün – so zeigt sich das Wattenscheider Eingangstor zur Innenstadt. Deshalb plant die Stadt, den Bereich umzugestalten. Auch die Bürger machten bereits zahlreiche Vorschläge, wie der Platz aufgewertet werden könnte. Der Wattenscheider Künstler Norbert Döppenschmitt hat eine Idee entwickelt, den Brunnen neu zu gestalten.

Jetziges Wasserspiel sieht trostlos aus

„Das jetzige Wasserspiel stammt aus dem Jahr 1968, ist nicht mehr zeitgemäß, sieht trostlos aus und ist teilweise ramponiert.“ Der 64-jährige Künstler aus Westenfeld schlägt vor, etwas Neues in dem Betonbecken zu installieren: einen „Riesel-Brunnen“, bestehend aus sechs 3,80 Meter hohen verbundenen Stahlrohren, über die Wasser in die Höhe geleitet wird und das anschließend über ein Gitter aus Geäst oder Edelstahl wieder sachte in die Tiefe rieselt.

„Das wirkt sicherlich entspannend und ist zugleich ein schöner Blickfang auf diesem zentralen Platz, wo so viele Menschen jeden Tag unterwegs sind, verweilen oder auf die Busse und Straßenbahnen warten. Und solch ein Riesel-Brunnen wäre ohne großen Kostenaufwand zu realisieren.“ Ein Schwerpunkt-Thema von Norbert Döppenschmitt – er hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und war als Kunstpädagoge am ehemaligen Albert-Einstein-Gymnasium tätig – ist Kunst im öffentlichen Raum.

Künstler sieht Brunnen-Idee als Denkanstoß

Er sieht seine Brunnen-Idee außerdem als Denkanstoß, „auch kreative und innovative Maßnahmen für die Aufwertung des Bebel-Platzes zu ergreifen“.

„Und was hier auf jeden Fall fehlt, ist mehr Grün. Das würde diesen Bereich deutlich attraktiver machen.“ Zudem müsse die Verkehrsbelastung überprüft werden. Er hat sich deshalb an die Deutsche Umwelthilfe gewandt, die dort Schadstoffmessungen durchführte. Ergebnisse lägen noch nicht vor.

Neue Impulse für die Innenstadt geben

Der August-Bebel-Platz als zentraler Verkehrsknotenpunkt, ÖPNV-Schnittstelle (täglich rund 13 000 Um- und Zustiege) und Treffpunkt für alle Generationen soll attraktiver werden.

Dadurch will man auch neue Impulse geben für die Entwicklung der Wattenscheider Innenstadt. Der August-Bebel-Platz ist ein Baustein im Förderungsprogramm „Soziale Stadt“.

Zur Umgestaltung des August-Bebel-Platzes mit Landesfördermitteln im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes hat die Stadt nach Angaben von Stadtsprecherin Tanja Wißing drei Planungsentwürfe in Auftrag gegeben.

Die Ratsfraktion „FDP und Stadtgestalter“ schlägt vor, den Bebel-Platz in eine „urbane Parklandschaft“ umzuwandeln und verkehrsberuhigende Maßnahmen zu ergreifen.

Mehr Bäume, mehr Sitzgelegenheiten, verbesserte Querungsmöglichkeiten für Fußgänger, eine insgesamt attraktivere Aufenthaltsqualität – das waren bislang vor allem die Anregungen der Bürger zur Umgestaltung des Platzes und seines Umfeldes. Dazu fanden mehrere Infotreffen und Rundgänge statt.