wattenscheid. . „Wir in WAT - Schacht 4“ sammelt weiter eifrig Ideen zur Gestaltung des Geländes rund um das Holland-Wahrzeichen. Weitgehende Öffnung erwünscht.
Da hängt schon viel Herzblut dran, viel Erinnerung und viel Wunschdenken für die Zukunft: Mit der Einspielung des Songs „Zeche Holland - Wattenscheid“ begann die lockere Info-Veranstaltung der Initiativgruppe „Wir in WAT - Schacht 4“ am Fuße eben dieses eingerüsteten Wahrzeichens.
Das Lied, hier von der Konserve geboten, hatte kürzlich Reinhold Kämmerer beim Knappentag am 1. Juli vor dem Bergbaumuseum zur „Extraschicht“ als „Botschaft vor der Knappenschaft Europas auf großer Bühne präsentiert“, erläutert Klaus Windmüller als Sprecher der Initiative nicht ohne Stolz.
Von der Geschichte ist noch vieles lebendig
Überhaupt ist offenbar noch viel mehr von der Geschichte der Großzeche mit dem verbliebenen markanten Turm regelrecht lebendig. Windmüller schilderte, in den „Ecken und Kellern“ der Ehemaligen, die hier arbeiteten, wäre noch reichlich Material für eine ansprechende Neugestaltung dieses Ortes als „soziokulturelles Zentrum“ gebunkert.
Auf diese neue Nutzung steuert das Gelände nach der begonnenen Sanierung des Turms zu. Der Aufbau des Gerüstes, so erzählte Windmüller nach Gesprächen mit den Arbeitern der ausführenden Firma, sei zurzeit unterhalb der Hängebank nur vorübergehend unterbrochen. Es sollten Teile der Konstruktion, vor allem der maroden Treppe, ausgebaut und unter strengen Richtlinien des Denkmalschutzes ausgetauscht werden. Anschließend solle die Überholung der Träger und Streben weiter in die Höhe gehen.
Sanierung bis Anfang 2019 angepeilt
Einig waren sich die Teilnehmer des Info-Treffens, dass der richtige Zeitpunkt gekommen sei, das Verfahren für die Umgestaltung und neue Nutzung des Förderturms und des infrage kommenden Geländes an der Emil-Weitz-Straße „in größtmöglicher Offenheit“ mit allen interessierten und relevanten Gruppen zu führen. Denn die Sanierung sei bis etwa Anfang 2019 angepeilt.
Die Initiative „Schacht 4“ selbst schöpft aus einem reichlichen Fundus von Ideen und Möglichkeiten. So zählte Windmüller auf, eine Firma könnte für den Turm ein Lichtdesign entwerfen, ein Kinderspielplatz sei wünschenswert, auch Interessenten für die Bewirtschaftung eines Biergartens könnte man bereits nennen.
Haltestellen umbenennen
Um die Bedeutung des Holland-Areals ins rechte Licht zu rücken, kann die Initiative sich auch gut vorstellen, etwa die Bus- und Bahn-Haltestelle umzubenennen. Auch eine deutlichere Anbindung und Ausschilderung im wachsenden Radwegenetz mit Verbindungen Richtung Rheinelbe, Nordstern oder Zollern auf der Route „Indu-striekultur“ wäre demnach angebracht.
Stiftung und Ankermieter
Die Federführung für die Planung und Umsetzung eines soziokulturellen Zentrums am Turm liegt bei der Stiftung „Förderturm – Zeche Holland‘‘.
Als Ankermieter sind das „Centrum-Cultur“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo), jetzt am August- Bebel-Platz untergebracht, und das „aktuelle forum“ aus Gelsenkirchen im Gespräch.
Zunächst wünschte sich die Gruppe, mehr über die Vorstellungen der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Ruhr (WEG) und der Stadt zu erfahren, die Turm und Gelände kaufen soll.