. Die „Urbanisten“ wollen auf der Hochstraße Händler, produzierendes Gewerbe, Handwerk, Dienstleister aber auch Anwohner zusammenzubringen.

Was in New York normal ist, sich auch in Berlin etabliert hat, soll jetzt in Wattenscheid versucht werden: „Urbane Produktion“ heißt das Zauberwort. Ein Zusammenschluss von Engagierten, den „Urbanisten“, und den hinter ihnen stehenden Institutionen, etwa die Wirtschaftsentwicklung Bochum (WEG), wollen die „urbane Produktion“ ankurbeln.

Kontakte und Vernetzung schaffen

Konkret: Die Akteure versuchen, in einem von ihnen ausgesuchten Gebiet oder Straßenzug – der Hochstraße, zwischen Post und Haltestelle Querstraße – Händler, produzierendes Gewerbe, Handwerk, Dienstleister aber auch Anwohner zusammenzubringen und zu vernetzen. Gleichzeitig werden leerstehende Ladenlokale und deren Vermieter aufgespürt mit dem Zweck, die Geschäftsräume wieder zu beleben, Produktion in die Stadt zu bringen und Interessierte dafür zu begeistern, in die Selbstständigkeit zu gehen.

Handwerksläden

Kerstin Meyer, Institut Arbeit und Technik Gelsenkirchen, erklärt: „Menschen, die im produzierenden Handwerk arbeiten, können sich zusammenschließen und ein Ladenlokal teilen.“ Auf der Internetseite der „Urbanisten“ heißt es: „In unserer Vision gestalten die Bewohner ihren Lebensraum eigenverantwortlich mit und schließen ihre individuellen Ressourcen zusammen: lokal, kreativ und lebendig.“

Kontakte und Forschungsprojekt

Die „Urbanisten“ (eingetragener Verein) sitzen in Dortmund, Rheinische Straße 137. Kontakt: E-Mail unter info@dieurbanisten.de, Telefon: 0231/ 330 174 01, facebook.com/dieurbanisten oder www./dieurbanisten.de

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „UrbaneProduktion.ruhr“ beschäftigt sich seit Oktober 2016 bis September 2019 mit Chancen und Grenzen innerstädtischer Produktionsstätten.

Kontakte herstellen

Dazu müssen sich die potenziellen Akteure aber erst kennenlernen. Hier setzen die „Urbanisten“ mit ihrer Arbeit an. Jan Bunse, Geschäftsführung: „Wir suchen selbst ein kleines Büro im Bereich Hochstraße, damit wir vor Ort sind und effizient Kontakte herstellen und die Vernetzung in Gang bringen können.“ So wollen die Akteure etwa durch ein Straßenfest oder einen organisierten Aufräumtag Kontakte zu Händler und Anwohner schaffen.

15 leerstehende Lokale

Bunse nennt Beispiele aus anderen Städten, zum Beispiel Wuppertal oder Hamburg. „Hier haben sich regelrechte Handwerkerhöfe gebildet und etabliert.“ Warum gerade Hochstraße? Bunse: „Weil es im Abschnitt zwischen Post und Querstraße rund 15 leerstehende Ladenlokale gibt.“ Im Boot haben die „Urbanisten“ die WEG mit Denis Wilkowski, der hier für das „Forschungsprojekt Urabane Produktion“ arbeitet, und auch das Institut Arbeit und Technik, Abteilung „Raumkapital“. Vom Gelsenkirchener Institut ist auch die Initiative ausgegangen, das Projekt in Wattenscheid zu starten. Kontakt zum Stadtplanungsamt und zum Stadtteilbüro „Soziale Stadt“ wurden aufgenommen, die ihre Unterstützung zugesagt haben.