Wattenscheid. . Wattenscheider Einrichtungen und Eine Welt Aktivisten veranstalten „Faires Fest“ samt Markt. Auch Bildung steht im Fokus der Aktion.
Wer muss schwitzen, damit wir Orangensaft trinken können? Woraus besteht Schokolade, wie wird sie hergestellt? Und wie ergeht es Menschen in fernen Ländern? Solchen Fragen sind sieben fair zertifizierte Wattenscheider Einrichtungen des Kita-Zweckverbandes gemeinsam und kindgerecht mit dem Weltladen der Friedenskirche auf den Grund gegangen. „Hochwertige Bildung von Anfang an“ lautet das Motto und ein UN-Nachhaltigkeitsziel. Die Antworten wurden gestern beim „Fairen Fest“ vorgestellt, gerechte Produkte auf einem „Fairen Markt der Möglichkeiten“ angeboten.
Fairer Handel kindgerecht erklärt
„Hallo, hallo, schön, dass du da bist“, klang über den Vorplatz der Friedenskirche, wo sich Kinder, Eltern und Organisatoren zum Auftakt trafen. Gabriele Rebbe, AG Eine Welt, begrüßte die Feiernden und leitete sogleich zum Inhaltlichen über – gut verständlich und mit einfachen Sätzen: „Es gibt Menschen, die nicht einmal genug zu essen haben. In anderen Ländern müssen Kinder arbeiten, zum Beispiel Fußbälle anfertigen.“ Darum machte man sich gemeinsam für „Fairen Handel“ stark.
Lautstark durch die City
Mit Gesang und Fähnchen zogen die Feiernden durch die City weiter zum nächsten Halt, der Propsteikirche St. Gertrud. Dort begrüßte Stephanie Rösen, Sprecherin des Kita Zweckverbandes in Wattenscheid und Leiterin in St. Maria Magdalena, die Gäste und stellte im Namen des Netzwerks klar: „Faire Kita schreibt man sich nicht einfach auf die Tür. Alle Einrichtungen wurden ausgezeichnet.“ Für drei weitere Jahre wurden St. Joseph, St. Maria Magdalena und St. Gertrud rezertifiziert. Weihbischof Ludger Schepers (Bistum Essen), Bezirksbürgermeister Manfred Molszich und Barbara Wagner, Abteilungsleiterin des Kita Zweckverbandes, gratulierten.
Kitas setzen sich mit Themen auseinander
Derweil legten die Kinder der kath. Einrichtungen symbolisch einen Regenbogen und stellten vor, womit sie sich beschäftigt haben: Kisii-Specksteinen widmeten sich St. Gertrud und Herz Mariä, bei St. Johannes wurden Orangen gepresst, für die Menschen bei der Ernte in Brasilien schwitzen. Dass ein Fußball ohne Kinderarbeit und unter gerechten Bedingungen hergestellt werden kann, hat St. Maria Magdalena erfahren, Artenvielfalt und Honig stand bei St. Theresia auf dem Programm. In St. Joseph bastelte man eigene Postkarten, wie anstrengend die Arbeit von Kakaobauern sein kann, weiß man nun in St. Marien.
Kinder tragen „Fairtrade“ nach Hause weiter
Durch die Kinder werde der „Faire Handel“ auch den Eltern nähergebracht, schätzt Rösen: „Sie tragen es nach Hause, bei uns gibt es nur Fairtrade Bananen und Kaffee. Die Kinder erzählen auch, dass sie das Symbol gesehen haben, erkennen es in Prospekten wieder.“
Das Netzwerk der sieben fair zertifizierten Kitas samt Weltladen möchte aktiv bleiben.
Gemeinsam etwas erreichen
All jene Produkte wurden zum Abschluss auf dem „Markt der fairen Möglichkeiten“ im Gertrudishaus angeboten. Dort stand auch der Karton zum UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 4, den die sieben katholischen Kitas gemeinsam gestaltet haben; für eine bessere, gebildete Welt. Gemeinsam könne man eben etwas erreichen, so Rösen.