Wattenscheid. Kreisverkehr „Am Thie“ fertiggestellt und offiziell freigeben. Bordsteinkanten barrierefrei abgesenkt. Radweg bis zur Schützenstraße angelegt.
Der Verkehr kann fließen, die Sperrbaken sind weggeräumt und nur noch ein paar Restarbeiten müssen am Kreisverkehr „Am Thie“ erledigt werden. Die aber sollen den Verkehrsfluss nicht mehr stören. Gestern Nachmittag, Punkt 15 Uhr, großer Aufmarsch an der Eiche. Politiker und Verwaltung gaben – unter Beteiligung vieler Bürger – den Kreisverkehr endlich frei.
Bezirksbürgermeister Manfred Molszich: „Die Eiche war der Auslöser für den Kreisverkehr. Der Baum ist erhalten worden. Und jetzt kann man sagen: Es ist alles gut geworden.“ Vernünftige Bürgersteige mit entsprechender Pflasterung und ein Radweg auf dem Teilstück Schützenstraße sind angelegt worden.
Susanne Düwel, kommissarische Leiterin des Tiefbauamtes, dankt den Eppendorfern, „die Nerven behalten zu haben bei einer 14-monatigen Bauzeit.“
Absenkung der Bordsteinkanten
Jetzt sei Verkehrssicherheit gegeben und durch die Absenkung der Bordsteinkanten auch Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen garantiert. 4000 Quadratmeter neuer Asphalt, 2000 qm neues Pflaster: Für die neue Straßendecke haben die Tiefbauer 5200 Kubikmeter Boden ausgehoben und mehr als 6200 Tonnen Schotter verfüllt. Dafür waren mehr als 600 Fahrten mit Sattelzügen notwendig.
Nun stehen in 2019 der Ausbau Engelsburger Straße mit Radwegen und anschließend das Teilstück Ruhrstraße/Schleiermacherweg an. Molszich: „Wenn diese Maßnahmen fertig sind, hat Eppendorf 50 bis 60 Jahre lang Ruhe.“
Nicht alle klatschen Beifall
Nicht alle Bürger klatschten Beifall. Gerd Robok, Eppendorfer Heimatverein: „Richtig stolz kann keiner sein bei solch einer Bauzeit. Alles in allem – mit dem Kreisverkehr Schützenstraße – beträgt die Bauzeit drei Jahre.“ Der Heimatverein will bald ein „Versöhnungsfest“ veranstalten, um einen „Schlussstrich unter das leidige Thema ,Kreisverkehr in Eppendorf’ zu ziehen,“ so Robok.
Jetzt müsse überlegt werden, wie die Grünfläche im Kreisel gestaltet wird. Laut Molszich werde die Skulptur vom Düsseldorfer Künstler Abraham David Christian wieder im Bereich der Eiche aufgestellt. Die weitere Ausgestaltung sei eine Entscheidung der Bezirksvertretung, so Christoph Matten vom Tiefbauamt. Jetzt wachse dort eine Grundbegrünung. Matten: „Ich hatte bisher in meiner Zeit bei der Stadt Bochum noch kein Straßenbauprojekt, für das es vier Bürgerversammlungen gegeben hat.“