Wattenscheid. Der Günnigfelder Bezirkspolizist Frank Langkau ist zum ersten Vorsitzenden der K.G. Blau-Weiss gewählt worden. Er ist Rockmusiker aus Passion.
Jeder, der länger als vier Wochen in Günnigfeld wohnt, kennt ihn: Frank Langkau (61), den Bezirkspolizisten im nördlichsten Wattenscheider Dorf. Seit fast 20 Jahren ist er hier unterwegs auf Streife. Jetzt bekommt Langkau zusätzlich zu seiner Polizeimütze eine weitere dazu: die Narrenkappe der K.G. (Karnevalsgesellschaft) Blau-Weiss Günnigfeld. Der Polizeihauptkommissar ist neuer erster Vorsitzender der Günnigfelder Jecken.
Vertrauenswürdig
Klar kennt Langkau die Günnigfelder Vereine, ist vielen Mitgliedern dort vertraut – und vertrauenswürdig. Im Jahr 2005 ist der Bezirkspolizist der K.G. Blau-Weiss beigetreten, „so einfach als Mitglied“, wie er bescheiden sagt. Auf der Hauptversammlung im Frühjahr dieses Jahres musste ein neuer Chef gewählt werden, da Lars Wendorf seinen Vorsitz wegen Fortbildungen in seinem Beruf abgegeben musste. Langkau sagt: „Ich wurde dann ausgewählt, den Vorsitz zu übernehmen. Da kann ich doch nicht ablehnen, das ist auch eine Ehre.“ Von 77 Mitgliedern, die die K.G. Blau-Weiss ausmachen, waren 25 auf der Versammlung anwesend. 24 haben ihn gewählt – eine Enthaltung. Wenn das mal kein Ergebnis ist. „Ich habe die Wahl angenommen, weil ich so nett gefragt worden bin.“
Satzungen und Statuten erlernen und wissen
Jetzt schafft sich der Hauptkommissar ins Vereinswesen- und -recht hinein, muss Satzungen, Statuten und all das, was dazugehört, erlernen und wissen. Die Narrenkappe und die Jeckenjacke der Blau-Weissen bekommt Langkau erst im Herbst, wenn es auf die neue Session zugeht.
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Jetzt Karneval feiern
„Ich habe seit 1999 nicht mehr richtig Karneval gefeiert, weil ich oft Dienst hatte.“ Ab der kommenden Session wird das anders, denn der Vorsitzende muss bei den Veranstaltungen, Biwaks, Sitzungen und Galas dabei sein. Diese allerdings wird Blau-Weiss-Präsident Klaus Zirkel weiterhin – in bewährter Art und Weise – moderieren.
Auf alle verlassen
Langkau ist auch ein bisschen gerührt und fühlt sich geehrt: „Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern, dass sie immer so tatkräftig helfen. Man kann bei Blau-Weiss wirklich auf alle zählen.“ Eigentlich, so sagt er, „muss ich mich in die Rolle jetzt erst einmal einfinden.“ Aber seine Frau Ursula sei da schon eher der Karnevalsjeck in der Familie. „Vielleicht will sie mit anderen Damen aus dem Verein eine Frauengruppe aufbauen.“ Inwieweit das „vielleicht“ schon ein „will“ bedeutet, wird frau dann sehen. Und immerhin: Langkaus wohnen in Höntrop, auch eine Karnevalshochburg.
Freizeitstress
Der Beamte wird auf jeden Fall Freizeitstress bekommen, das ist sicher. Denn der Polizist aus Leidenschaft, jetzt auch im Karneval aktiv, hat eine weitere Passion: Er ist Rhythmus-Gitarrist der Wattenscheider Band „RockIt“, eine Combo, die es in sich hat, Songs covert und mit Erfolg die Bühnen entert.