Hedego-Stiftung nach intensiver Vorplanung mit der Stadt enttäuscht über den Rückzug. Investoren-Gespräche für das Aquella-Gelände laufen wieder

2010 hat es für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht zum WM-Titel gereicht. Und acht Jahre später ist wieder WM, und Thomas Rische und Dr. Eberhard Schneider, Geschäftsführer und Beirats-Vorsitzender der Hedego-Beteiligungsgesellschaft als Eigentümer, müssen feststellen: Bauhaus ist für den Schritt auf das ehemalige Aquella-Gelände an der Berliner Straße nicht mehr auf Finalkurs, auf der Zielgeraden ausgestiegen.

Ein Schmankerl am Rande, das die beiden im Konferenzraum der Anwaltskanzlei einstreuen, ist diese Erinnerung an die Nachrichten des vorletzten WM-Turniers. „Aber Reisende soll man ja nicht aufhalten“, kommentiert Schneider jedenfalls recht leidenschaftslos und achselzuckend. Er konstatiert nur, die Bauhaus-Kette habe auf eine Rücktrittsklausel aus den Vereinbarungen zurückgegriffen und wolle einen Umzug vom Standort an der Fritz-Reuter-Straße nicht mehr ins Auge fassen.

Keine Sorge um das „Filetstück“

Offenbar ein ärgerlicher Vorgang, aber kein echter Rückschlag. Die möglichen Investoren für die über 21 000 Quadratmeter Hallenflächen stünden zwar nicht Schlange. Aber für dieses „Filetstück“, allein durch die Lage und Erschließung an der Autobahn und die fußläufige Entfernung zum Wattenscheider Kernbereich, mache man sich wenig Sorgen, in Kürze erfolgreich einen Interessenten präsentieren zu können. Womöglich schon in einem Vierteljahr: „Wir haben da die besten Aussichten.“

Das machen Rische und Schneider schon daran fest, dass Baumärkte in den Nachbarstädten entweder im Hattinger Süden und nördlich erst wieder im Bereich des Emscherschnellwegs angesiedelt sind.

Und die Planungen „sind ja alle durch“ für das Wattenscheider Areal, so dass es dafür auch weiter ein Baumarkt sein soll. Damit liege der Grund für das Scheitern dieses als nahezu sicher angesehenen Plans „auch nicht an uns als Eigentümer oder der Stadtverwaltung“, versichert Schneider. Trotzdem sei man nach immensen Vorleistungen und viel „good will“ natürlich schon ziemlich enttäuscht.

Über die Gründe für das Handelsunternehmen mit Sitz in Belp in der Schweiz, Hauptniederlassung in Mannheim, rätseln Schneider und Risse. Ob die Größe des alten Aquella-Geländes für Bauhaus gepasst hätte, sei wohl nicht entscheidend gewesen. Vielleicht war es eher die Frage, ob nach Standortanalysen die zu erwartenden Umsatzzahlen für die bestehenden Bauhaus-Märkte am Castroper Hellweg und in Hofstede stimmen würden.

„Wir sind jedenfalls heilfroh, wenn wir unser Gelände wieder nutzen können“, zeigen sie sich zuversichtlich, „denn für Wattenscheid ist das jetzt bestimmt nicht schön“.