Wenn der Popchor „Singing Sound” zum Konzert in die Stadthalle lädt, dann darf sich die Gruppe unter der Leitung von Winfried Dördelmann im Regelfall auf ein ausverkauftes Haus freuen. Der jüngste Auftritt unter dem Motto „Vorhang auf – Mikros an” fügte der Erfolgsstory ein weiteres Kapitel hinzu.
Ein Grund für die große Resonanz liegt vermutlich auch darin, dass die 1971 gebildete Gesangsgemeinschaft dem Klischee eine Absage erteilt. Die Show am Samstagabend wirkte dementsprechend alles andere als steif und in der Vergangenheit verhaftet, stattdessen lebendig und modern. Kurz und gut, der Auftritt war im besten Sinne Pop.
Dazu gehörte auch eine Lichtshow, die dem Konzert in Wattenscheids guter Stube eine besondere Atmosphäre verlieh. Moderator Hanns Lohmann trug mit launigen Ansagen ebenso seinen Teil zum gelungenen Abend bei. Obendrein hatten die Sänger mit der Begleitung durch die Band „Simply Seven” ein weiteres As im Ärmel. Das Drumherum war demzufolge frei von Dissonanzen.
Im Mittelpunkt standen aber zweifelsfrei die 27 Sängerinnen und Sänger, die im schwarz-lilafarbenen Konzertoutfit den ersten Teil des Abends bestritten. Bereits vor der Pause zeigte sich eine der Stärken des Programms, die Vielfältigkeit.
Ob Filmsongs wie „Ain't no mountain” aus „Sister Act”, Musicallieder wie „Seasons of love” aus „Rent” oder Charterfolge wie „74 - 75” von den „Connells”, das Repertoire überzeugte mit seiner Bandbreite. Da kann der Zuhörer Winfried Dördelmann nur zustimmen, der bereits im Vorfeld gegenüber der WAZ feststellte: „So einen Chor mit einem so umfangreichen Programm gibt es hier weit und breit kein zweites Mal.”
Frei nach dem Motto der Veranstaltung waren auch bei den Beiträgen der Solisten die Mikrofone glücklicherweise an. Denn die Interpretation von „Endless Love” durch Hildegard Baar und Stephan Grzesiak war mehr als hörenswert, ebenso riss Silke Kowitz das Publikum bei „I'm so excited” mit. Als echter Hingucker entpuppte sich „Everybody needs somebody”, das Stephan Grzesiak und Michael Schulte im Outfit der Blues Brothers zum Besten gaben. Das I-Tüpfelchen setzte „Singing Sound” mit einer erfrischenden Interpretation des Hits „It's my life” von Bon Jovi. „Bästa Vänner” stach ebenso heraus, denn der Chor sang das Stück von Lena Philipsson in Schwedisch. Abschließend bleibt festzustellen, dass Konzerte von „Singing Sound” wohl auch in Zukunft vor allem eines sind: „Ausverkauft!”