. 50 Meter langes Geländer soll älteren Bürgern Zugang zu Sitzplätzen erleichtern. Brandschutz und Fluchtwege für Katastrophenfall beachten.
Veranstaltungen auf der Freilichtbühne zu besuchen, ist für die Wattenscheider ein Sommervergnügen. Beim Konzert der Bezirksvertretung, das der Chorverband Wattenscheid Anfang September vergangenen Jahres ausgerichtet hat, sprachen viele Besucher die dort anwesenden Lokalpolitiker mit der Bitte an, einen Handlauf in der Gangmitte der Sitztribünen zu installieren. Damit soll auch in ihrer Mobilität eingeschränkten Besuchern der Zugang zu den Sitzplätzen erleichtert werden.
Der Wunsch fand Gehör bei der Bezirksvertretung, die bei der Verwaltung um „Installation und Finanzierung eines Handlaufs für den Zuschauerbereich“ beantragt und dafür „grünes Licht“ von der Stadtkämmerei bekommen hat. 15 000 Euro stehen für die Maßnahme bereit, 10 000 Euro für Planungs- und Genehmigungskosten und „Sonstiges“ und 5000 Euro für den 50 Meter langen Handlauf.
Arbeitsbelastung
Bis zum Jahresende werde es dauern, bis die Zentralen Dienste und die weiteren zuständigen Ämter dieses Geländer genehmigt haben. So berichtete es Friedrich Stiller, Mitarbeiter des Kulturbüros, in der Bezirksvertretung. Der Grund für das langwierige Verfahren sei unter anderen auch „starke Arbeitsbelastung“, so Stiller.
Karlheinz Kayhs, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Wattenscheid, und Bezirksbürgermeister Manfred Molszich sowie viele Bezirkspolitiker wollen, „dass das schneller geht und der Handlauf in dieser Saison und nicht in der nächsten eingebaut wird.“
Installation vielleicht im Sommer
Spätestens zum nächsten Bürger-Konzert der Bezirksvertretung, das der Chorverband am 2. September geben wird, sollte das Geländer installiert sein. Kayhs dazu in der Sitzung: „Früher hieß es immer ,kein Geld’ und heute ,kein Personal’.“ Molszich: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass das so lange dauert.“ Und im Einklang mit den Politikern: „Die Bezirksvertretung erwartet und dringt darauf, dass der Handlauf im September eingebaut ist.“
Auf Sicherheit und Panikvermeidung achten
Gründe für die Dauer seien, so Stadtsprecher Peter van Dyk gestern auf Anfrage der WAZ, auch „das Brandschutz- und Sicherheitskonzept. Durch das neue Geländer wird der Fluchtweg unterbrochen.“ Spätestens seit der Love Parade-Katastrophe vor acht Jahren wird verstärkt auf Sicherheit und Panikvermeidung geachtet.
Die Verwaltung, so van Dyk, sei aber guten Mutes, dass das September-Konzert mit Geländer stattfinden könnte. Die Ausschreibung laufe, die Baugenehmigung müsse erfolgen. Das dauere bis zu zwei Monaten – inklusive besagter Sicherheitschecks. Laut van Dyk „wollen wir, wenn die Genehmigung vorliegt, schnell eine Firma finden, die den Auftrag ausführt.“