wattenscheid. . Anwohner der Ruhrstraße 29 haben Sorge um die mächtige Bergulme, die auf ihrem Grundstück neben dem künftigen Neubaugebiet steht.

Die Bagger rollen bereits im künftigen Neubaugebiet Ruhrstraße in Eppendorf, um vorbereitende Arbeiten durchzuführen. Die Anwohner Claus und Heide Strieder – sie wohnen an der Ruhrstraße 29 – haben jedoch Sorge um die mächtige Bergulme, die auf ihrem Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Neubaugebiet steht. Der Kirchweg führt dort entlang.

„Laut Baumschutzsatzung ist dieses Naturdenkmal besonders geschützt“, betonen die beiden traditionsbewussten Eppendorfer. Sie haben sich im Vorfeld die Baupläne genau angeschaut und festgestellt, dass nicht weit entfernt das Regenrückhalten entstehen soll. „Bei den Ausschachtungsarbeiten dafür könnten die Wurzeln beschädigt werden und dadurch dieser in der Umgebung wohl einzigartige Baum eingehen“, erklärt das Ehepaar. „Diese Bergulme ist über hundert Jahre alt, mein Urgroßvater hat sie gepflanzt.“

Baum ist über hundert Jahre alt

Strieder ist Mitglied im Eppendorfer Heimatverein, auch dessen Vorsitzender Gerd Robok ist sehr um den Erhalt dieses Baumes bemüht. Die Wurzeln und die Krone reichen weit in das zur Bebauung vorgesehene Grundstück „Ruhr-/Schleiermacherstraße“ hinein. Auch für Spaziergänger auf dem Kirchweg ist dieser knorrige Baum ein Blickfang. Strieder hat ein Gutachten anfertigen lassen, in dem unter anderem die Standfestigkeit und Gesundheit der Bergulme festgestellt wurde. Darin heißt es unter anderem, dass es sich „um einen äußerst wertvollen Altbaum handelt. In weitem Umkreis gibt es nur noch wenige Bergulmen von dieser Größe und Qualität.“

Die Ulme habe, wie Messungen mit Schall- und Impulstomographen ergaben, eine sehr hohe Standfestigkeit mit beachtlichen Reserven. Strieder: „Eine Verletzung der riesigen Wurzel durch die Baumaßnahme wäre nicht erlaubt.“ Und : „Diese Bergulme symbolisiert auch ein Stück den Eppendorfer Charakter, nämlich: Standfestigkeit und in der Gemeinde verwurzelt zu sein.“

Claus und Heide Strieder haben das Baumgutachten auch an die Stadt Bochum geschickt. Michael Lippsmeier vom Grünflächenamt machte sich jetzt vor Ort sachkundig. Er betont, dass besonderer Wert auf den Schutz der Bergulme gelegt werden solle. Das Regenrückhaltebecken soll mit Rücksicht auf die Wurzeln in rund fünf Metern Abstand entstehen. Das Tiefbauamt werde entsprechend informiert.