Wattenscheid. . Die Bochumer Polizei warnt derzeit vor Betrügern, die sich am Telefon als falsche Polizeibeamte ausgeben. Viele Betroffene haben sich gemeldet.
Zahlreiche Fälle sind jetzt in Bochum und Wattenscheid bekannt geworden. Zumeist werden ältere Mitbürger angerufen. Ihnen wird erzählt, dass man einen Einbrecher gefasst habe, der einen Zettel mit ihrer Adresse bei sich getragen habe. Um zu kontrollieren, ob der Täter auch bei ihnen eingebrochen sei, werde in Kürze ein „Polizist“ zu Hause vorbeikommen, um zu überprüfen, ob Bargeld oder Wertgegenstände fehlen. Mit dieser Masche versuchen die Täter, in die Wohnung zu gelangen und Beute zu machen.
Die Kripo rät, sofort aufzulegen und die Polizei zu benachrichtigen. „Vor allem Senioren sind dabei die Zielgruppe. Die Betrüger suchen sich dazu aus Telefonbüchern Menschen mit älter klingenden Vornamen aus und verwickeln sie in teils vertrauliche Gespräche. Dabei beweisen sie viel schauspielerisches Talent“, so Polizeisprecher Volker Schütte. Bisher sei nach Kenntnis der Polizei noch niemand geschädigt worden.
Vor allem ältere Menschen sind betroffen
Vor allem viele ältere Menschen melden sich seit Dienstag bei der Bochumer Kriminalpolizei und berichten von dieser miesen Betrugsmasche. „Offenbar ist diese Stadt derzeit in den Fokus der Betrüger geraten“, warnt Polizeisprecher Volker Schütte.
Die Täter nutzen zudem modernste technische Tricks und lassen im Display der Telefone unbekannte Festnetznummern, die Rufnummer der Vermittlung des Bochumer Polizeipräsidiums oder sogar die Notrufnummer 110 erscheinen, um glaubhaft zu erscheinen. Diese Telefonnummern werden aber grundsätzlich nicht übertragen.
Miese Betrugsmasche
Die Polizei warnt erneut vor solchen Betrugsmaschen: „Wachsam sein bei Telefonanrufen, in denen angebliche Polizisten oder vermeintliche Angehörige – der sogenannte Enkeltrick – dramatische Geschichten erzählen oder um finanzielle Hilfe bitten“, so Volker Schütte. Erhalte man solche Anrufe, solle man nicht auf den Anrufer eingehen, sondern umgehend die Polizei alarmieren.
Bei allen bisher bekannt gewordenen Fällen blieb es laut Kripo zunächst bei einem Telefonat und damit beim Betrugsversuch. „Wir wissen aus der Vergangenheit aber auch von Fällen, wo es anschließend zu folgenreichen ,Wohnungsbesuchen’ gekommen ist. Dabei ließen sich die falschen Ermittler die Aufbewahrungsorte von Bargeld und Schmuck zeigen. Wenig später waren die falschen Polizisten dann auch schon wieder verschwunden – die Wertgegenstände allerdings auch. Die Kriminellen denken sich immer wieder neue Schachzüge aus.“