. Awo will schon ab dem Sommer 65 Kindergartenplätze in der Wohnanlage an der Höntroper Straße anbieten. Eigene Zuwege und Zäune werden gebaut.

Um den dringenden Bedarf an Kita-Plätzen in Wattenscheid zu decken, soll ab August dieses Jahres ein Kindergarten in leerstehenden Modulen der mobilen Flüchtlings-Wohnanlage an der Höntroper Straße eröffnen. Als Träger ist die Awo vorgesehen, die auch mit der Betreuung der Flüchtlinge dort beauftragt ist. Dazu Awo-Geschäftsführer Ruhr-Mitte Ernst Steinbach: „Wenn alle politischen Gremien zustimmen, werden wir in der Höntroper Straße übergangsweise eine Kita einrichten.“ Darüber soll am Dienstag die Bezirksvertretung Wattenscheid entscheiden. Stimmen die Politiker zu, werden die Zentralen Dienste der Stadt sofort mit den Umbauarbeiten beauftragt und die Kita könnte zum 1. August eröffnen. Das Sozialamt ist mit dem Umbau der Modulbautenanlage einverstanden und wie Steinbach erklärt, auch das Jugendamt. Durch die Umnutzung leerstehender Module besteht die Möglichkeit, voraussichtlich zwölf Plätze für Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren und 53 Plätze für Kinder ab drei Jahren zu schaffen.

Eigentümer der mobilen Wohnanlage ist die Stadt. Sie würde an die Awo als freien Träger vermieten. Ab August liegt die monatliche, durch Landes- und Kommunalmittel refinanzierbare Miete bei 10,67 Euro pro Quadratmeter.

Künftig geplante Neubauten

Zum neuen Kindergartenjahr fehlen in Wattenscheid 143 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 135 Plätze für Kinder über drei Jahren. Das hat die Stadt errechnet. So sollen weitere Kitas gebaut werden, um die Versorgungssituation langfristig sicherzustellen.

Neubauten sind am Obertor geplant, hier haben die Ausschachtungsarbeiten schon begonnen, am Ginsterweg (Fertigstellung voraussichtlich im April), an der Fröbel-straße in Leithe (alte Hollandschule), hier will die Awo als Träger agieren, Elisabethstraße, Mariannenstraße und Westenfelder Straße. Laut Verwaltung lassen sich die Neubaumaßnahmen jedoch nicht allesamt kurzfristig realisieren.

Zudem ist geplant, die Kita „Centrumplatz“ in Trägerschaft der Diakonie, Bußmanns Weg (Awo-Trägerschaft) und Reiterweg (Waldorfkindergarten) mit je einer zusätzlichen Gruppe auszustatten.

Steinbach betont im Gespräch mit der WAZ, dass „die Kita nur übergangsweise eingerichtet werden soll. Wir planen einen neuen Sechs-Gruppen-Kindergarten an der Elisabethstraße, Standort alte Swidbertschule. Das längst leerstehende Gebäude ist nicht mehr zu sanieren.“ Diese Planung stehe aber, so Steinbach, noch nicht auf stabilen Beinen und „ist auch noch nicht mit allen Gremien abgestimmt. Es wird wohl bis zum Herbst dauern, bis hier alles geklärt ist.“ Er gehe nicht davon aus, dass das neue Gebäude an diesem Standort in drei Jahren bezugsfertig sei. „Die Alternative an der Höntroper Straße ist schnell zu realisieren.“ Dass dort Obdachlose und Geflüchtete leben, habe, so Steinbach „bisher noch keine Rolle gespielt. Hier sind bislang keine Bedenken oder sonst etwas Negatives an uns herangetragen worden.“

Die Kita werde von der Flüchtlingsunterkunft abgetrennt. Laut Steinbach „werden eigene Zuwege angelegt und Zäune errichtet.“ Direkt hinter dem Dorf haben die Feuerwehren Höntrop und Eppendorf ihr Domizil.