wattenscheid. . In Eppendorf beklagen Geschäftsleute und Beschäftigte: Am fast fertigen Kreisverkehr herrscht Stillstand durch die fortgesetzte Straßensperrung
Was noch mit einem Seufzen beginnt, setzt sich über bitteres Kopfschütteln fort zu verständnisloser Verärgerung: Die ruhende Baustelle im Eppendorfer Zentrum geht den Gewerbetreibenden und den Nachbarn gehörig auf die Nerven, und die üblicherweise „Durchreisenden“ meiden diese Stelle.
Das Rätseln ist vielen der Autofahrer im Gesicht abzulesen, die in den Kreisverkehr einfahren, denn so provisorisch wirkt er nicht, auch wenn der Asphalt noch eine regelrechte Schwelle aufweist. Spätestens die ordentlich geparkten und hinter den Absperrbaken abgestellten Baufahrzeuge machen es aber unmissverständlich klar: Hier geht nichts mehr bis hinauf zur Einmündung der Elsa-Brändström-Straße und Ruhrstraße vor der Tankstelle.
Dabei machen auch die gepflasterten Gehwege den Eindruck, hier fehle lediglich der letzte „Schliff“ zur Freigabe. Aber auch sie enden vor den alles beherrschenden rot-weißen Baken.
„Eine Katastrophe“, bringt es Gisela Städtler auf eine Kurzformel, „es ist kein Mensch mehr unterwegs, es herrscht kein Betrieb, selbst bei dem richtig schönen Wetter.“ Völlig verschwunden sind die Kunden, die sie in dem Floristik-Geschäft direkt am Kreisel sonst aus Oberdahlhausen kommend bedient. Seit Beginn der Bauarbeiten und der Straßensperrung komme nur noch die Laufkundschaft, und davon allein könne man nicht leben. 40 bis 50 Prozent Umsatzeinbußen, so schätzen ihrer Meinung nach die Gewerbetreibenden müssten sie seitdem hinnehmen.
Schon mit der Neugestaltung der Schützenstraße fühlten sie sich regelrecht gestraft, sollte der Eppendorfer Kern einmal und endlich fertig sein, droht schon die nächste Baustelle an der Engelburger Straße. Und damit alles, was bis dahin noch aus der Innenstadt oder dem nördlich liegenden Wattenscheid kommt, wiederum völlig auszubleiben.
Arbeiten sollten längst fertig sein
„Hätte man denn damit nicht rechnen können, im Winter?“ fragt sie skeptisch, „erst hat der viele Regen die Schuld daran gehabt, dann die Kälte? Dann kann man so was doch nicht versprechen,“ kommentiert sie das vom Tiefbauamt kalkulierte Ende der Arbeiten im Dezember.
Kaum anders kann es auch Fotini Vozinidou schräg gegenüber an der Einmündung Am Thie einschätzen: „Einfach fürchterlich.“ „Wir haben sonst gerade mittags immer gut zu tun“, erzählt die Chefin im Griechischen Imbiss, vor allem ältere Kunden kämen kaum noch, von auswärts gar nieman, denn „wo sollen die denn parken?“ Wenigstens die Bürgersteige könnten doch schon fertig sein, meint sie. Mindestens ein Drittel weniger Umsatz koste sie der Stillstand, drei Leute müssten trotzdem beschäftigt werden
Und wohl alle Beschäftigten nervt vor allem, dass bald jeder der wenigen Besucher und Kunden, die im Dorf vorbeikommen, fragt: „Wann geht’s denn hier endlich weiter?“ - Schulterzucken.